Italien/Nahost: Kritik an Boykott jüdischer Geschäfte
„Eine militärische Aktion darf kritisiert werden, aber niemand darf aufgrund seiner
Herkunft oder seines Glaubens auf den Index gesetzt werden.“ Mit diesen Worten kritisiert
die bischöfliche Tageszeitung „Avvenire“ eine Gewerkschaftsinitiative, Geschäfte jüdischer
Unternehmer in Rom zu boykottieren und fordert ein Ende derartiger Aktionen. Der in
den vergangenen Tagen verbreitete Aufruf zum Protest gegen die Militäroffensive Israels
offenbare „Vorurteile und antisemitische Spuren“, heißt es weiter. Der Artikel ist
redaktionell gekennzeichnet, Herausgeber des „Avvenire“ ist die italienische Bischofskonferenz.
- Auch italienische Politiker, darunter Roms Bürgermeister, der postfaschistische
Gianni Alemanno, haben den Boykott jüdischer Geschäfte scharf kritisiert und gerichtliches
Vorgehen angekündigt. (ansa 09.01.2009 bp)