Botschafter Horstmann: „Beeindruckender und überzeugender Appell“
„Der Papst hat einen
beeindruckenden und überzeugenden Appell für den Frieden an die Welt gerichtet.“ Das
sagte der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Hans Henning Horstmann, nach dem
Neujahrsempfang im Interview mit Birgit Pottler. „Dieser Appell war für mich
von sehr hohem persönlichem Engagement gekennzeichnet und gerade deshalb so überzeugend.
Mich hat seine klare Aussage zur dringlichen Notwendigkeit beeindruckt, in die Erziehung
und Bildung der Jugendlichen zur Solidarität zu investieren.“ Der Papst hat
die Armut in der Welt kritisiert, aber nicht nur eine materielle, sondern auch eine
geistige Armut. Sind das Begriffe, die in der internationalen Diplomatie und Politik
aufgenommen werden? „Wir sind auf der Suche nach den Werten. Da setzen wir uns
immer wieder gerade mit den Aussagen Benedikts XVI. auseinander, denn er fordert die
moralischen Werte ein, und er hat uns alle daran erinnert, dass gerade das Christentum
eine Religion der Freiheit und des Friedens ist. Die Würde des Menschen, die Menschenrechte,
Freiheit und Frieden waren Schlüsselworte dieser Ansprache. Diese Schlüsselworte haben
wir im Deutschen Grundgesetz zu irdischen Geboten erklärt, und in anderen Verfassungen
finden Sie das auch. Diese beiden Armuten sind sehr wohl verstanden worden.“ Wie
wurde die Neujahrsansprache im Diplomatischen Korps aufgenommen? Was wird davon konkret
umgesetzt werden? „Wir waren sehr zahlreich vertreten, ich glaube es war die
größte Anzahl von Missionschefs, die je an einer Neujahrsansprache teilgenommen haben.
Es gibt verschiedene, ganz konkrete Forderungen und den werden sich die Regierungen
nicht entziehen. Wenn ich an die Vereinten Nationen denke und die gegenwärtigen Diskussionen
im UNO-Sicherheitsrat, hier wird es all die Kräfte noch einmal stärken, die sagen,
wir brauchen eine Resolution für einen Waffenstillstand im Nahen Osten, damit den
Menschen geholfen werden kann und damit auch in der Region Frieden eintritt.“ (rv
08.01.2009 bp)