2009-01-07 11:12:46

Vingt-Trois: „Drei Könige von heute sind Türken“


RealAudioMP3 Der Erzbischof von Paris, André Vingt-Trois, ruft zu einer Neuevangelisierung Europas auf. Mission sei zu lange als Exportartikel verstanden worden, meinte er am Dienstag Abend im Kölner Dom.

„Heute geht es nicht mehr allein darum, die fünf Kontinente zu durchstreifen, um Christus zu verkünden. Wir leben nunmehr mit einem großen Anteil aller Völker in unserer unmittelbaren Umgebung. Heute ist es nicht mehr Europa, das sich zu den Völkern begibt - die Völker kommen nach Europa.“

Vor allem die Tatsache, dass viele Moslems jetzt in Europa lebten, sei eine positive Herausforderung an unser Christentum, so der Pariser Oberhirte.

„Für viele ist es die erste Begegnung mit dem Christentum und mit den Christen. Welches Bild geben wir durch unsere Lebensweise von Christus und vom Evangelium? Die drei Könige, die zu uns kommen - sind sie heute Türken, Filippinos oder Afrikaner?“

Das Christentum im heutigen Europa müsse sich ein paar unangenehme Fragen gefallen lassen, so Vingt-Trois, der auch die französische Bischofskonferenz leitet.

„Wie steht es um unseren Glauben an Gott, wenn wir nicht mehr fähig sind, den zehn Worten jenes Bundes treu zu bleiben, an dem wir mit unseren jüdischen Brüdern Anteil haben? Wie leben wir die Achtung vor Gott, wenn wir nicht mehr fähig sind, den Tag des Herrn zu achten und ihn zu heiligen in unserer Teilnahme an der Eucharistie? Wie steht es um unseren Glauben an das Wort Gottes, wenn wir nicht mehr willens sind, den Schatz, den wir empfangen haben, an die kommenden Generationen weiterzugeben? Wie steht es um unseren Glauben an den Schöpfergott, wenn wir seine Geschöpfe mißachten, indem wir sie zu Objekten der Lust oder wissenschaftlicher Manipulationen umwandeln?”

(rv/domradio 07.01.2008 sk)







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