2009-01-06 09:12:36

Gaza: Humanitäre Lage immer bedrohlicher


RealAudioMP3 Im von israelischen Soldaten besetzten Gazastreifen wird die Lage der Zivilbevölkerung immer schwieriger. Nahrungsmittel werden knapp, und für Verletzte wird es schwierig, Krankenstationen zu erreichen. Sergio Cecchini von „Ärzte ohne Grenzen“ sagt uns im Interview:

„Die Lage ist vor allem deshalb dramatisch, weil der Gazastreifen vom israelischen Militär in mehrere Teile geteilt worden ist. Das macht es fast unmöglich und lebensgefährlich, sich derzeit im Gazastreifen zu bewegen. Für Verletzte oder ältere Menschen wird es dadurch sehr schwer, an medizinische Versorgung zu kommen oder an Stellen, wo wichtige Bedarfsgüter ausgegeben werden, etwa Trinkwasser. Besonders bedroht sind die schwächsten Teile der Bevölkerung; neben den Älteren und Kranken sind das vor allem Kinder. Vergessen wir nicht, dass Gaza ja schon seit 2006 unter einem Embargo leidet, das seine Strukturen weitgehend zerstört hat. Wir können zum Glück im Gazastreifen arbeiten, aber es ist sehr schwer, humanitäre Hilfe oder gar Personal von draußen kommen zu lassen. Seit Tagen versuchen wir, ein anderes Chirurgen-Team nach Gaza zu holen, aber wir bekommen einfach nicht die nötige Erlaubnis. Der Zugang für humanitäre Helfer ist ausgesprochen langsam, bürokratisch und schwierig.“

(rv 06.01.2009 sk)








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