Russland: Weihnachtsbotschaft warnt vor sozialen Unruhen
Zum orthodoxen Weihnachtsfest ruft die Russische Orthodoxe Kirche Politiker und Wirtschaft
auf, sich angesichts der Krise für den sozialen Frieden im Land einzusetzen. Viele
Menschen seien wegen der „von außen kommenden wirtschaftlichen und sozialen Probleme“
arbeitslos oder erlitten materielle Verluste, erklärte Metropolit Kyrill von Smolensk
und Kaliningrad in seiner Weihnachtsbotschaft. Kyrill, nach dem Tod von Patriarch
Alexij II. amtierendes Kirchenoberhaupt, spricht weit verbreitete Befürchtungen an,
die Krise könne in Russland zu sozialen Unruhen führen. Die Kirche solle alle Menschen
umarmen, die unter der Krise leiden, mahnte Kyrill, der in den vergangenen Jahren
Ansätze einer russisch-orthodoxen Soziallehre formuliert hatte. - In der orthodoxen
Kirchenfamilie ist die Russische Orthodoxe Kirche mit Abstand die größte. Etwa 100
Millionen Bürger Russlands gehören ihr an. In einer postum veröffentlichten Weihnachtsbotschaft
hatte Patriarch Alexij II. die Gläubigen ermahnt, die Einheit der russisch-orthodoxen
Kirche sorgsam zu bewahren. Die russisch-orthodoxe und andere orthodoxe Kirchen begehen
das Weihnachtsfest nach dem Julianischen Kalender am Mittwoch (7. Januar). Gegenüber
dem weltweit üblichen Gregorianischen Kalender ist der russisch-orthodoxe Kirchenkalender
gegenwärtig um 13 Tage verschoben. (dr 05.01.2009 bp)