Der Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, hat die chinesischen Bischöfe
zu mehr Mut aufgefordert, um "gefährliche Kompromisse" mit der Pekinger Politik zu
vermeiden. In einem Artikel für die Hongkonger Kirchenzeitung "Gong Jiaobao" vom 4.
Januar übt der Kardinal harte Kritik an den 50-Jahr-Feiern der Weihe der ersten "selbsternannten"
Bischöfe, berichtet die katholische Nachrichtenagentur "AsiaNews". Zugleich appelliert
Zen an die chinesischen Bischöfe, dem bevorstehenden "Nationalkongress der chinesischen
Katholiken" fern zu bleiben. Dabei sollen zwei Wahlvorgänge erfolgen: Es geht um den
neuen Vorsitzenden der "Patriotischen Vereinigung chinesischer Katholiken" (PACC)
und um den Vorsitzenden des "Rates der chinesischen Bischöfe", eines vom Heiligen
Stuhl nicht anerkannten Beratungsgremiums der "patriotischen" Bischöfe. In seinem
Artikel analysiert Kardinal Zen die Entwicklung der katholischen Kirche in den letzten
zwei bis drei Jahren. Leider hätten schon 2006 bei "illegalen Bischofsweihen" zehn
vom Vatikan anerkannte Bischöfe aus Angst teilgenommen oder "weil sie betrogen wurden".
Im Jahr 2007 habe es dann einen "Lichtstrahl" durch eine vatikanische Tagung über
die Kirche in China und vor allem durch die Veröffentlichung des Briefes von Papst
Benedikt XVI. an die chinesischen Katholiken gegeben.