Die aktuelle Wirtschaftskrise
ist nicht nur ein Verhängnis, sondern vor allem eine Chance. Zumindest sieht man das
im Vatikan so. Das Wackeln der internationalen Finanzstrukturen biete doch die Gelegenheit,
jetzt einen Umbau zu mehr Gerechtigkeit anzugehen. Papst-Sprecher Federico Lombardi
erklärt:
„Dem Papst geht es jetzt um ein neues Entwicklungsmodell – es wird,
wie er am 1. Januar gesagt hat, nicht nur wegen der Finanzkrise nötig, sondern auch
wegen des ökologischen Zustands des Planeten und wegen einer umfassenden kulturell-moralischen
Krise. Das ist doch eine starke Botschaft für das neue Jahr! Da wird der Spieß umgedreht
– statt Zukunftsangst das Engagement für den Bau einer besseren Zukunft!“
Jesuitenpater
Lombardi betont, was Benedikt XVI. jetzt vor allem für angezeigt hält: „Suche nach
Gerechtigkeit, Solidarität – und Nüchternheit.“
„Die Armut Christi, die Geschichte
der Spiritualität und der christliche Einsatz für die anderen sind doch klare Beispiele,
wie man auf diesem Weg vorankommt. Die Armut im Geiste und der Verzicht auf den Egoismus
sind die richtigen Mittel, um ungerechte Armut bekämpfen zu können, die am Ursprung
so vieler Spannungen und Konflikte steht.“
Natürlich seien „die Probleme der
heutigen Welt sehr, sehr komplex“ – das weiß auch der Papst-Sprecher.
„Aber
einige Ausgangspunkte, um tragfähige Lösungen zu finden, sind doch relativ einfach
und klar. Man muß es nur wollen! Wir wünschen uns ein neues Jahr mit mehr Weisheit
– um von der Krise zur Hoffnung überzugehen.“