Der Vatikanbotschafter
bei der UNO in New York, Erzbischof Celestino Migliore, ruft die Staatengemeinschaft
zu besserer Zusammenarbeit bei der Krisenintervention auf. Die Vereinten Nationen
haben für 2009 das „Internationale Jahr der Versöhnung“ ausgerufen, um Spaltungen
durch religiöse, ethnische, kulturelle und materielle Konflikte zu überwinden. Den
Erklärungen müsse aber auch ein besser koordiniertes Handeln folgen, nimmt Erzbischof
Migliore die UNO beim Wort: „Bei der Entscheidungsfindung müssen Vernunft und
gesunder Menschenverstand dominieren. Das Gleiche gilt für alle, die Regierungsverantwortung
tragen und für die, die Denken und Gewissen der Menschen heute formen. In der Vergangenheit
fehlte es am politischen Willen, zuerst für das Wohl der Bevölkerungen zu arbeiten,
und es fehlte an der Bereitschaft zur internationalen Zusammenarbeit. Ich meine die
dramatischen Situationen wie aktuell im Heiligen Land oder in Simbabwe, in Somalia,
in Darfur und anderswo…“ Um adäquat zu reagieren, müsse jedoch auch der UNO-Apparat
reformiert werden, so Migliore, die Abstimmungs- und Entscheidungsmechanismen am Wohl
aller ausgerichtet werden. „Es muss diese Pattsituation überwunden werden, die
ja auch Papst Benedikt XVI. vergangenes Jahr vor der UNO beklagt hat. Es ist absurd,
dass ein multilateraler Konsens den Entscheidungen einiger weniger untergeordnet wird,
während zeitgleich die Weltgeschehnisse konzertierte Aktionen seitens der internationalen
Gemeinschaft fordern.“ Das „Internationale Jahr der Versöhnung“ soll auf den
desolaten Zustand der Welt reagieren, begründet die UNO ihre Entscheidung, 2009 ihre
Arbeit unter dieses Motto zu stellen. Unzählige Kriege und Auseinandersetzungen belasteten
das Zusammenleben; „vergewaltigte Frauen, geknechtete Männer, missbrauchte und hungernde
Kinder schreien nach Gerechtigkeit, Frieden und Wahrheit. Darum müssen Aussöhnungsprozesse
in Gang gesetzt werden.“ 120 Staaten hatten eine entsprechende Resolution unterzeichnet. (rv
02.01.2008 bp)