Im Vatikan gibt es keine Signale, dass der Traum von einer möglichen Papstreise ins
Heilige Land nächstes Jahr wegen der Gaza-Offensive geplatzt wäre. Das gibt Kardinal
Walter Kasper zu erkennen, der den vatikanischen Ökumene-Rat leitet und auch für das
Gespräch mit dem Judentum zuständig ist. Eine Papstreise ins Heilige Land „könnte
entscheidend sein, um Missverständnisse und Unverständnis in unseren Beziehungen zum
Judentum zu überwinden“. Das sagte Kasper im Gespräch mit der Vatikanzeitung „L`Osservatore
Romano“. Der Text wurde an diesem Mittwoch veröffentlicht. Kardinal Kasper erinnert
daran, dass es in den letzten Monaten in den katholisch-jüdischen Beziehungen „nicht
an Problemen gefehlt“ habe. Dabei ging es um eine Karfreitagsfürbitte und um eine
mögliche Seligsprechung von Papst Pius XII. Zum letzten Punkt meinte Kasper wörtlich:
„Die jüdische Welt hat verstanden und akzeptiert, dass Pius` Seligsprechung ein innerer
Vorgang der katholischen Kirche wäre.“ Er hoffe darauf, dass die historische Forschung
„noch mehr Klarheit über Pius` Hilfe für Juden“ während der Jahre des Holocaust schaffen
werde.