Vatikan: „Politik unterstützt zu wenig die Familien!“
Die Politiker in den
westlichen Ländern fördern zu wenig die traditionelle Familie. Das sagt der Präsident
des Päpstlichen Familienrates, Kardinal Ennio Antonelli, gegenüber Radio Vatikan.
Eltern mit Kindern hätten es in der heutigen Zeit schwer, denn die Gesellschaft verhalte
sich so, als ob sie nicht von der Institution „Familie“ abhängig sei. So der italienische
Kurienkardinal weiter. An diesem Wochenende veranstaltet die spanische Bischofskonferenz
eine nationale Kundgebung in Madrid, um auf die Bedeutung der Familie aufmerksam zu
machen. Der vatikanische Familienrat seinerseits bereitet sich auf das kommende internationale
Familientreffen in Mexiko-Stadt vor: Vom 13. bis 18. Januar 2009 treffen sich bereits
zum sechsten Mal Familien und Kirchenvertreter, um über ihre Zukunft zu sprechen. Auch
die katholische Kirche ist gefordert, künftig mehr für die Familien zu tun, so Kardinal
Ennio Antonelli.
„Das Familientreffen in Mexiko-Stadt möchte den Priestern
eine Hilfe anbieten, damit sie in ihren Pfarreien den Eltern und Kindern besser helfen
können. Die Familien können aber selber sehr viel für ihre Zukunft tun. Die Familien
können nämlich durch ihre Vereine und Verbände stärker in der Gesellschaft wirken
als man glaubt. Denn die Politik fördert nur dann die Familien, wenn es starke Verbände
gibt, die sich für die Sache der Familie einsetzen.“ Der vatikanische
Familien-Minister Antonelli kritisiert dabei die „Blindheit vieler Politiker“. Diese
sähen nicht, welchen Schaden sie der gesamten Gesellschaft zufügten.
„Man
denke nur an die sinkenden Geburtenzahlen in vielen Ländern des Westens. Alle sprechen
davon, aber niemand unternimmt konkrete Schritte dagegen. Beim internationalen Familientreffen
in Mexiko-Stadt möchten wir nicht nur kritisieren. Wir veranstalten vielmehr ein großes
Fest. So werden zahlreiche Familien am 17. Januar bei einem Gebetsabend ihre positiven
Zeugnisse abgeben und anschließend beten wir alle den Rosenkranz, der ebenfalls ein
hervorragendes Familiengebet ist.“ (rv 27.12.2008 mg)