2008-12-22 15:42:35

Indonesien: Tsunamischäden weitgehend beseitigt


RealAudioMP3 Vor vier Jahren hat ein Seebeben im Indischen Ozean einen gewaltigen Tsunami ausgelöst. Bei der verheerenden Flutwelle kamen damals hunderttausende Menschen ums Leben. Vier Jahre nach der Katastrophe hilft Caritas International immer noch beim Wiederaufbau. Aber es gibt schon Erfolge zu verzeichnen in Sachen "Infrastruktur", aber auch, was die Trauma-Bewältigung der Opfer angeht. Christian Fischer ist seit drei Jahren für Caritas International in Banda Aceh tätig und berichtet.

„Nach drei Jahren kann man deutlich sehen, wie erfolgreich der Wiederaufbau verlaufen ist. Ich würde fast sagen, die Infrastruktur ist besser als vorher. Es gibt kaum eine Straße, die nicht asphaltiert ist. Und mittlerweile müssten alle Menschen, die ihr Haus verloren haben, wieder ein Haus bekommen haben.
Wenn ich mich erinnere, hatte damals, wenn man durch die Straßen gegangen ist, jeder etwas zu erzählen. Jeder hatte Angehörige verloren, überall sind Familienmitglieder verloren gegangen. Das hat sich gebessert. Die Leute blicken sehr viel positiver in die Zukunft.“ 
Auch politisch gebe es Aufwind nach der autoritären Diktatur in Indonesien, so der Caritas-Mitarbeiter. Trotzdem müssten mögliche soziale Problemherde im Auge behalten werden, so Christian Fischer.

„Im Frühjahr des nächsten Jahres sind Präsidentenwahlen und Regionalwahlen. Es ist hier schon ein bisschen Wahlkampf. Überall flackern Fahnen der entsprechenden Parteien. Auch das ist ein positives Zeichen für die Menschen, dass sie erstmals an politischen Prozessen teilnehmen können.
Man muss allerdings sagen, dass es eine gewisse Gefahr gibt, da die Küstendörfer und Küstenregionen relativ großzügig ausgestattet wurden. Auch die Hilfsorganisationen waren hier stark aktiv. Das Hinterland aber, die abgelegenen Dörfer, die durch den jahrelangen Bürgerkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, haben weniger abbekommen. Das könnte in Zukunft ein neuer Konflikt werden, das ist wirklich eine Gefahr hier.“
 
(domradio 22.12.2008 vp)  







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