Vor vier Jahren hat
ein Seebeben im Indischen Ozean einen gewaltigen Tsunami ausgelöst. Bei der verheerenden
Flutwelle kamen damals hunderttausende Menschen ums Leben. Vier Jahre nach der Katastrophe
hilft Caritas International immer noch beim Wiederaufbau. Aber es gibt schon Erfolge
zu verzeichnen in Sachen "Infrastruktur", aber auch, was die Trauma-Bewältigung der
Opfer angeht. Christian Fischer ist seit drei Jahren für Caritas International in
Banda Aceh tätig und berichtet.
„Nach drei Jahren kann man deutlich sehen,
wie erfolgreich der Wiederaufbau verlaufen ist. Ich würde fast sagen, die Infrastruktur
ist besser als vorher. Es gibt kaum eine Straße, die nicht asphaltiert ist. Und mittlerweile
müssten alle Menschen, die ihr Haus verloren haben, wieder ein Haus bekommen haben. Wenn
ich mich erinnere, hatte damals, wenn man durch die Straßen gegangen ist, jeder etwas
zu erzählen. Jeder hatte Angehörige verloren, überall sind Familienmitglieder verloren
gegangen. Das hat sich gebessert. Die Leute blicken sehr viel positiver in die Zukunft.“ Auch
politisch gebe es Aufwind nach der autoritären Diktatur in Indonesien, so der Caritas-Mitarbeiter.
Trotzdem müssten mögliche soziale Problemherde im Auge behalten werden, so Christian
Fischer.
„Im Frühjahr des nächsten Jahres sind Präsidentenwahlen und Regionalwahlen.
Es ist hier schon ein bisschen Wahlkampf. Überall flackern Fahnen der entsprechenden
Parteien. Auch das ist ein positives Zeichen für die Menschen, dass sie erstmals an
politischen Prozessen teilnehmen können. Man muss allerdings sagen, dass
es eine gewisse Gefahr gibt, da die Küstendörfer und Küstenregionen relativ großzügig
ausgestattet wurden. Auch die Hilfsorganisationen waren hier stark aktiv. Das Hinterland
aber, die abgelegenen Dörfer, die durch den jahrelangen Bürgerkrieg stark in Mitleidenschaft
gezogen wurden, haben weniger abbekommen. Das könnte in Zukunft ein neuer Konflikt
werden, das ist wirklich eine Gefahr hier.“ (domradio 22.12.2008
vp)