Vatikan/Israel: Verhandlungen kommen scheinbar voran
Die Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Israel sollen beschleunigt werden.
Künftig sollen die Treffen der bilateralen Kommission in kürzeren Abständen statt
finden und das Abkommen über Steuer- und Eigentumsfragen der Kirche im Heiligen Land
„so bald wie möglich zum Abschluss kommen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Im Außenministerium in Jerusalem hatte am Donnerstag die Vollversammlung der Kommission
getagt; vorausgegangen war ein Treffen der Ständigen Arbeitsgruppe. Das Klima sei
herzlich und „vom Geist der Zusammenarbeit“ geprägt gewesen. - Die Verhandlungen schleppen
sich seit 1999 dahin, von 2002 bis 2007 wurden sie komplett ausgesetzt. Unter anderem
geht es um die Frage, ob und inwieweit kirchliche Einrichtungen und Gemeinschaften
Steuern zu entrichten haben. Die Kirche beruft sich auf die bisher geltende Steuerfreiheit
für ihre Einrichtungen im Heiligen Land. Sie fürchtet, dass viele ihrer Häuser schließen
müssten, sollte Israel bei ihnen die üblichen Steuern erheben. Die Vatikan-Delegation
wird geleitet von Pietro Parolin aus dem Staatssekretariat, die israelische vom Generaldirektor
des Außenministeriums Aaron Abramovich. Beobachter hoffen, dass die Pläne für eine
Papstreise ins Heilige Land die Verhandlungen beschleunigen könnten. (rv/kna 19.12.2008
bp)