Kirchenvertreter in
Afrika fordern die Isolation von Simbawes Präsident Robert Mugabe. In einer Stellungnahme
hat die Bischofskonferenz für das südliche Afrika vor allem die Regierung Südafrikas
dazu aufgerufen, Mugabe nicht weiter zu unterstützen. Auch anderen Staaten der Südafrikanischen
Entwicklungsgemeinschaft habe es bislang an politischem Willen gefehlt, sagte der
Sprecher der Bischöfe, Kardinal Wilfried Napier, gegenüber Radio Vatikan:
„Wir
sind in Simbabwe an dem Punkt angekommen, dass wir nicht mehr länger von einer Krise
sprechen können. Was dort geschieht, ist ein Desaster. Ein Desaster, das von Menschenhand
gemacht ist, von Präsident Robert Mugabe allein, der alles tut, um auch weiterhin
an der Macht zu bleiben. Die Kirche will nichts anderes, als das Wohl aller, und das
sollte auch die Regierung wollen. Eine gute Regierung dient dem Gemeinwohl, nicht
den Interessen einzelner Personen oder Gruppen. Wir als Kirche wollen mit unserer
Botschaft unterstreichen, dass das Gemeinwohl bislang überhaupt nicht berücksichtigt
wurde. Millionen von Menschen leiden inzwischen unermesslich. Wir als Kirche müssen
Verantwortung übernehmen und dazu aufrufen, dass etwas getan wird, um die Situation
zu verändern.“
Nach jüngsten Angaben der Vereinten Nationen sind in Simbabwe
inzwischen mehr als 1000 Menschen an Cholera gestorben. Die internationale Gemeinschaft
wirft der Regierung Simbabwes vor, zu wenig gegen die Ausbreitung der Seuche zu tun.
(rv 19.12.2008 bp)