D/Norgwegen: Münchner Pfarrer wird Bischof in Tromsö
Ein Pfarrer aus dem
Erzbistum München und Freising wird Bischof in Tromsö. Wie der Vatikan am Donnerstag
bekannt gab, ernannte Papst Benedikt XVI. den Pfarradministrator von Oberhaching und
Deisenhofen, Berislav Grgic, zum Leiter der dortigen Apostolischen Prälatur. Tromsö
ist der nördlichste Bischofssitz weltweit. Die Prälatur umfasst Nord-Norwegen mit
einer Fläche von 175.000 km² (Spitzbergen und Nordkap inklusive), ist aber gleichzeitig
lediglich für gut 2000 Katholiken zuständig. Für Grgic ist es eine Herausforderung,
dort Bischof zu sein. Gegenüber unsern Kollegen vom Münchner Kirchenradio sagte er:
„Die
Katholiken dort sind Einwanderer, Flüchtlinge und Asylanten. Es gibt auch Norweger,
die konvertieren, also zu uns kommen. Ich kenne schon einige Oslo, die zwar aus Nord-Norwegen
sind, heute morgen habe ich schon eine Email bekommen von einem der mich auch schon
kennt.“
Er wisse noch nicht, wie er sich in einem solchen
Riesenbistum fortbewegen wird. Während des Polarwinters ist es dort monatelang dunkel.
„Ich werde erst einmal mit den Priestern dort sprechen. Ich glaube muss dort auch
mit dem Flugzeug reisen von einer Pfarrei zur anderen. Oder im Sommer geht’s vielleicht
auch mit dem Wagen fahren.“
Einen guten Wunsch für seine Schäfchen hat
der neue Hirte bereits:
„God og velsignet Jul: Das heißt Frohe Weihnachten“
Berislav
Grgic ist 1960 in Novo Selo geboren. 1986 wurde er für das Bistum Banja Luka zum Priester
geweiht. Er arbeitete in seinem Heimatland als Pfarrer, in der Priesterausbildung
und in der Caritas. 1995 musste er seine Pfarrei Budzak wegen des Krieges verlassen.
Seit 1996 wirkte er in Oslo, u.a. als Seelsorger für die Bosnier und als Generalvikar
des dortigen Bistums. 2007 wurde er zum Pfarradministrator von Oberhaching und Deisenhofen
(Erzbistum München und Freising) ernannt.