Menschliche Schutzschilde
und Kindersoldaten – die Situation in Sri Lanka droht zu eskalieren. Die katholische
Kirche drängt im Kampf zwischen Regierung und Tamilrebellen zu einer politischen Lösung.
Nach wochenlangen Kämpfen waren allein am vergangenen Dienstag 120 Rebellen und 25
Soldaten ums Leben gekommen. Jetzt sollen sogar akut Zivilisten in Gefahr sein, berichtet
der Erzbischof von Colombo gegenüber Radio Vatikan. Oswald Gomis:
„Wir haben
Beweise dafür, dass viele Kinder zwangsverpflichtet und dazu gezwungen werden, in
die Armee einzutreten. Sie tun das nicht freiwillig, sondern werden mit Gewalt dazu
gezwungen.“
Die Rebellen halten die Zivilbevölkerung in ihren Ortschaften
fest, so Gomis:
„Die Regierung hat darauf bestanden, dass diese Menschen
freigelassen werden und in den abgesicherten oder befreiten Gegenden des Landes Schutz
suchen können, aber die Rebellen erlauben dies nicht. Die Menschen leiden unheimlich
an dieser Situation und befinden sich in einer äußerst ernsten Lage: Sie können nicht
fliehen und gleichzeitig ist die Regierung unfähig, ihnen zu helfen.“
Die
katholische Kirche vermittelt in den Auseinandersetzungen:
„Wir haben an
die Rebellen appelliert, diese Menschen frei zu lassen. Andererseits haben wir die
Regierung zu einer politischen Lösung des Konfliktes gedrängt. Laut Medienberichten
haben fast alle Parteien einer politischen Lösung zugestimmt. Nach Besuch der vier
verschiedenen Regionen des Landes haben wir die Menschen dazu aufgerufen, genau hinzuschauen,
welche Personen an den Gefechten beteiligt sind.“ (rv 16.12.2008 bp)