Wird es in Berlin
wieder so genannten ordentlichen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen geben?
Die Initiative „Pro Reli e. V.“ fordert die Gleichstellung von Religion und Ethik
im Schulbetrieb und sammelt dafür Unterschriften. Wenn bis zum 21. Januar 170.000
Berliner unterzeichnen, wird es zu einem Volksentscheid über den Religionsunterricht
kommen.
Der Berliner Rechtsanwalt Christoph Lehmann hat „Pro Reli“ ins Leben
gerufen, gegenüber Radio Vatikan erklärt er, warum: „Religion gehört deshalb
in die Schule, weil es wichtig ist, dass Kinder lernen, sich mit Bekenntnissen und
Stellungnahmen auseinander zu setzen. Religion unterscheidet sich von allen anderen
Fächern dadurch, dass es davon geprägt ist, dass der Lehrer klar für eine bestimmte
Haltung steht. Und der Schüler muss der Haltung nicht folgen, aber kann sich an ihr
reiben. Er kann sagen: Jawohl, das sehe ich genauso. Oder: Das sehe ich anders und
entscheide mich bewusst dagegen. Aber dadurch, dass es einen solchen Unterricht gibt
und dass es Lehrer gibt, die klar für ein solches Bekenntnis stehen, wird dem Kind
die Notwendigkeit gezeigt, sich auch für etwas zu entscheiden, auch um Entscheidung
für sein Leben zu treffen – ganz gleich, wie diese Entscheidung ausfällt. Und das
ist für mich besonders wichtig beim Religionsunterricht.“
In Berlin ist
Ethik seit zwei Jahren Pflichtfach. Der Religionsunterricht hat nach wie vor den Status
einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft. (rv 16.12.2008 vp)