2008-12-15 12:40:48

Italien: Erstes katholisch-orthodoxes Forum


RealAudioMP3 Katholische und orthodoxe Christen planen eine Offensive für Ehe und Familie. Das ist das Ergebnis des ersten katholisch-orthodoxen Forums. Es ging am Sonntag in Trient zu Ende. Mit leichtem Sarkasmus stellt die Schlusserklärung fest, die Familie sei „keineswegs ein von Gott geschaffenes Gefängnis“. Vielmehr sei sie als „Inkarnation der selbstlosen Liebe“ gedacht, wo sich lernen lasse, „dass Gott Gemeinschaft und Liebe ist“. Tadeusz Kondrusiewicz hat lange als Bischof in der russischen Hauptstadt Moskau gearbeitet und ist jetzt Erzbischof im weißrussischen Minsk. Er meint zu dem Treffen in der Stadt der Gegenreformation:

„Diese Konferenz war eine Premiere, ein ökumenischer Schritt nach vorne... der Anfang von etwas. Wir sollten uns immer wieder daran erinnern, dass wir dieselben christlichen Wurzeln haben und auch dieselbe Lehre über die Familie. Auf dem Forum haben wir festgestellt, dass unsere Haltung zum Thema Familie so gut wie identisch ist. Warum also nicht gemeinsame Programme für Familienpastoral entwerfen? Es gibt zum Beispiel in der früheren Sowjetunion viele so genannte „Misch-Familien“. Da bräuchten wir doch ein pastorales Programm, um diese Paare speziell auf die Ehe vorzubereiten. Außerdem denke ich an die Ausbildung unserer Priester für die Familienseelsorge. Und an Absprachen unter den katholischen bzw. orthodoxen Pfarreien und Bistümern...“

Wie sind katholische und orthodoxe Kirchenführer eigentlich gerade auf das Thema Familie verfallen? Weil da am wenigsten Streit zu erwarten ist? Nein – es ist einfach ein sehr wichtiges Thema, meint Kondrusiewicz.

„Ich erinnere mich noch sehr gut, als ich klein war und in der Sowjetunion lebte: Da gab es keine Bibel, es gab keinerlei religiöse Literatur, es gab noch nicht einmal Priester oder sowas. Aber wir kannten die Heilsgeschichte trotzdem – weil unsere Eltern uns immer wieder davon erzählten. Ich will damit sagen: Keiner kann die Familie ersetzen, wenn es um eine christliche Erziehung geht.“

(rv 15.12.2008 sk)







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