2008-12-09 12:17:10

Vatikan: Neuer Kongregationspräfekt


Der spanische Kardinal Antonio Canizares Llovera ist von Papst Benedikt XVI. zum neuen Präfekten der vatikanischen Gottesdienstkongregation ernannt worden. Der spanische Kardinal löst an der Kurie den Nigerianer Francis Arinze ab, der die Kongregation seit 2002 geleitet hatte.
Canizares Llovera, der am 15. Oktober 1945 in Utiel bei Valencia geboren wurde, leitete seit 2002 die Erzdiözese Toledo. Er verfügt über keine spezifische liturgietheologische Ausbildung, ist aber seit Jahren Mitglied der Glaubenskongregation. Unmittelbar nach seiner Kardinalsernennung 2006 berief ihn Benedikt XVI. in die Kommission „Ecclesia Dei“, die für Belange der Liturgie nach dem "alten Usus" von 1962 zuständig ist.
Nach dem Studium der Theologie in Valencia und Salamanca promovierte er mit einer katechetischen Dissertation zum Doktor; 1970 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er zunächst als Seelsorger in Valencia und wurde später Dozent für Katechese in Madrid; schließlich wirkte er als Theologieprofessor in Salamanca. 1985 wurde er Sekretär der Glaubenskommission der Spanischen Bischofskonferenz.
Am 6. März 1992 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Bischof von Avila. Am 10. Dezember 1996 wurde er zum Erzbischof von Granada berufen, wo er am 1. Februar 1997 in sein neues Amt eingeführt wurde. Am 24. Oktober 2002 wurde er Erzbischof von Toledo. Vom 8. März 2005 bis zum 4. März 2008 war er Vizepräsident der Spanischen Bischofskonferenz. Canizares Llovera ist Gründer und erster Präsident der Gesellschaft Spanischer Katecheten und Chefredakteur der Fachzeitschrift „Teologia y Catequesis“.
Nach dem Tod von Johannes Paul II. und der Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst wurde er in den Medien als dessen möglicher Nachfolger im Amt des Präfekten der Glaubenskongregation diskutiert. Papst Benedikt XVI. nahm ihn beim Konsistorium am 24. März 2006 in das Kardinalskollegium auf.
In der Zeitung „Il Giornale“, die über die Ernennung von Canizares bereits am Montagabend berichtet hatte, wurde auch über andere Neubesetzungen in wichtigen Kurienämtern spekuliert. So wird erwartet, dass der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden („Iustitia et Pax“), Kardinal Renato Raffaele Martino, in den ersten Monaten des kommenden Jahres seinen Posten räumt, ebenso der Großpönitenziar, Kardinal Francis Stafford. Auch der Chef des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, hat das Ruhestandsalter von 75 Jahren bereits erreicht. Kardinal Giovanni Battista Re als Präfekt der Bischofskongregation wird im Januar 75, der Chef der Kleruskongregation, Kardinal Claudio Hummes, im August.

(rv 09.12.2008 vp)







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