2008-12-09 12:44:13

Kongo: Kindersoldaten unter Drogen gesetzt


RealAudioMP3 Die europäischen Außenminister sind „tief besorgt“ über die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen im afrikanischen Krisenstaat Kongo. Das erklärten die Vertreter der EU-Staaten jetzt in Brüssel. Im Kongo seien Massenhinrichtungen, systematische Vergewaltigungen und der Einsatz von Kindersoldaten an der Tagesordnung. Alle Konfliktparteien seien aufgerufen, den Gräueln ein Ende zu bereiten.
Auch Caritas Goma ist über die aktuelle Lage vor allem der Kinder in Nord-Kivu besorgt. Das sagte gegenüber Radio Vatikan der Vize-Präsident des kirchlichen Hilfswerkes, Bruno Mitjejonegwo:

„Viele Dörfer in der Krisenregion Nord-Kivu werden weiterhin von Kämpfergruppen in Brand gesteckt. Damit zwingen sie die Bevölkerung, ihre Häuser zu verlassen und aus ihren Dörfern zu fliehen. Bei der Flucht werden dann die Kinder entführt und zu Kindersoldaten trainiert.“

Die Kinder werden von Drogen abhängig gemacht, damit die Führer der Milizgruppen sie kontrollieren können. Es sei ein Teufelskreis, so Caritas-Mann Mitjejonegwo:

„Das beginnt bereits damit, dass die Kinder von ihren Eltern gewaltsam getrennt werden. Dort erleben sie, was es heißt zu töten. Wenn sie Widerstand leisten, werden sie nämlich oft dazu gezwungen, ihre eigenen Eltern zu töten. Das hat sich so sehr herumgesprochen, dass mittlerweile viele Familien in der Region Nord-Kivu freiwillig ihre Kinder den Kämpfergruppen überlassen.“

Der EU-Ministerrat bekräftigte derweil seine Unterstützung für die im Kongo stationierten UNO-Friedenstruppen. Über eine Entsendung europäischer Soldaten in das Land konnte sich der Rat jedoch nicht einigen.

(rv/afp 09.12.2008 mg)








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