Die burmesischen Bischöfe
rufen die internationale Gemeinschaft auf, die Leiden ihrer Bevölkerung nicht zu vergessen.
Die Lage der Menschen sei nach der verheerenden Unwetterkatastrophe vom vergangenen
Mai immer noch prekär, sagte der Erzbischof von Yangon, Charles Maung Bo, bei einem
Besuch in Rom. Über 200.000 Tote kamen durch den Wirbelsturm Nargis ums Leben. Immer
noch können rund zwei Millionen Menschen in Burma nicht in ihre Häuser zurückkehren.
Gegenüber Radio Vatikan betont Erzbischof Maung Bo:
„Caritas Internationalis
und vor allem Caritas Australien unterstützen viele Burmesen in Not. Die meiste Hilfsarbeit
kann aber nur auf lokaler Ebene durchgeführt werden. Das Regime gestattet nämlich
keine nationalen Hilfsprojekte. Unsere Priester und Ordensleute sind deshalb die ganze
Zeit damit beschäftigt, Hilfsgüter zu verteilen. Im Übrigen unterstützen wir nicht
nur Christen, wir helfen auch ganz vielen Buddhisten.“
Die katholische
Hilfe fördere so auch den interreligiösen Dialog, unterstreicht der Erzbischof.
„Nach
dem Wirbelsturm Nargis hatten wir Katholiken das Problem, dass wir zu wenig Leute
hatten, die unsere Projekte konkret hätten umsetzen können. Deshalb haben wir buddhistische
Mönche gefragt, ob sie bereit wären mitzumachen. Leider muss man aber zugeben, dass
auf offizieller Ebene kein interreligiöser Dialog stattfindet. Das hat damit zu tun,
dass die Regierung unseres Landes solche Gespräche verbietet. Trotzdem herrscht zwischen
katholischen Priestern und buddhistischen Mönchen ein freundschaftliches Verhältnis.“
Die
buddhistische Bevölkerung hingegen sei oft skeptisch gegenüber Katholiken, so Maung
Bo.
„Sie betrachten uns als Fremde. Das ist unsere größte Herausforderung.
Uns ist bewusst, dass wir unseren Glauben mit den Gepflogenheiten dieses Landes verbinden
müssen. Wir Bischöfe des Landes würden gerne mehr im Bildungs- und Gesundheitsbereich
unternehmen. Doch leider fehlen uns die Mittel dazu. Nichtsdestotrotz versuchen wir
unser Bestes.“