2008-12-08 14:54:56

Burma: Bischöfe bitten um Aufmerksamkeit


RealAudioMP3 Die burmesischen Bischöfe rufen die internationale Gemeinschaft auf, die Leiden ihrer Bevölkerung nicht zu vergessen. Die Lage der Menschen sei nach der verheerenden Unwetterkatastrophe vom vergangenen Mai immer noch prekär, sagte der Erzbischof von Yangon, Charles Maung Bo, bei einem Besuch in Rom. Über 200.000 Tote kamen durch den Wirbelsturm Nargis ums Leben. Immer noch können rund zwei Millionen Menschen in Burma nicht in ihre Häuser zurückkehren. Gegenüber Radio Vatikan betont Erzbischof Maung Bo:

„Caritas Internationalis und vor allem Caritas Australien unterstützen viele Burmesen in Not. Die meiste Hilfsarbeit kann aber nur auf lokaler Ebene durchgeführt werden. Das Regime gestattet nämlich keine nationalen Hilfsprojekte. Unsere Priester und Ordensleute sind deshalb die ganze Zeit damit beschäftigt, Hilfsgüter zu verteilen. Im Übrigen unterstützen wir nicht nur Christen, wir helfen auch ganz vielen Buddhisten.“

Die katholische Hilfe fördere so auch den interreligiösen Dialog, unterstreicht der Erzbischof.

„Nach dem Wirbelsturm Nargis hatten wir Katholiken das Problem, dass wir zu wenig Leute hatten, die unsere Projekte konkret hätten umsetzen können. Deshalb haben wir buddhistische Mönche gefragt, ob sie bereit wären mitzumachen. Leider muss man aber zugeben, dass auf offizieller Ebene kein interreligiöser Dialog stattfindet. Das hat damit zu tun, dass die Regierung unseres Landes solche Gespräche verbietet. Trotzdem herrscht zwischen katholischen Priestern und buddhistischen Mönchen ein freundschaftliches Verhältnis.“

Die buddhistische Bevölkerung hingegen sei oft skeptisch gegenüber Katholiken, so Maung Bo.

„Sie betrachten uns als Fremde. Das ist unsere größte Herausforderung. Uns ist bewusst, dass wir unseren Glauben mit den Gepflogenheiten dieses Landes verbinden müssen. Wir Bischöfe des Landes würden gerne mehr im Bildungs- und Gesundheitsbereich unternehmen. Doch leider fehlen uns die Mittel dazu. Nichtsdestotrotz versuchen wir unser Bestes.“

(rv 08.12.2008 mg)
 

(rv 08.12.2008 mg)







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