2008-12-07 12:32:10

Österreich: Schönborn hofft auf „begnadeten Nachfolger“ für Alexij II.


RealAudioMP3 Tief betroffen zeigte sich Kardinal Christoph Schönborn über den Tod von Patriarch Alexij II. Im Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur „Kathpress“ würdigte Schönborn den verstorbenen Patriarchen als „bedeutende kirchliche Persönlichkeit“. Alexij II. habe die russisch-orthodoxe Kirche in der Zeit des Umbruchs geleitet. Dieser Umbruch habe für die Kirche einerseits die Befreiung aus der Unterdrückung durch den Kommunismus bedeutet, zugleich aber auch große Herausforderungen durch die neue Säkularisierung mit sich gebracht. Schönborn wörtlich:
 
„Die russisch-orthodoxe Kirche ist nach dem Ende des Kommunismus aufgeblüht, zugleich aber ist sie auch den Herausforderungen und Krisen der modernen Gesellschaft ausgesetzt.“

Er hoffe auf einen guten und begnadeten Nachfolger für Patriarch Alexij II., der dessen großes Erbe weiterführen kann, so der Kardinal. Schönborn war im Jahr 1997 zwei Mal persönlich mit dem Moskauer Patriarchen zusammengetroffen – einmal in Wien und danach in Moskau und St. Petersburg.

Die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche in Österreich und der russisch-orthodoxen Kirche bezeichnete Schönborn als sehr gut. In diesem Zusammenhang verwies der Kardinal insbesondere auf die „segensreiche Tätigkeit“ der Stiftung „Pro Oriente“. Es sei geplant gewesen, den Patriarchen künftig als Protektor der Stiftung zu gewinnen. Auch das Wiener Schottenstift pflege – über die Patres Bonifaz Tittel und Sebastian Hacker – gute Beziehungen zur russisch-orthodoxen Kirche.

Der geplante Pastoralbesuch von Alexij II. in Österreich hätte sicher wesentlich zur Vertiefung der Beziehungen auf menschlicher, kirchlicher und theologischer Ebene beigetragen, so der Wiener Erzbischof. Er werde sich dafür einsetzten, dass diese Beziehungen auch weiterhin intensiviert werden, betonte Kardinal Schönborn.

(rv/kap 07.12.2008 mg)







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