2008-12-07 12:37:18

Russland: Kyrill provisorischer Leiter des Patriarchats


RealAudioMP3 Metropolit Kyrill von Smolensk wurde erwartungsgemäß zum provisorischen Leiter des Moskauer Patriarchats gewählt. Die Wahl erfolgte bei einer Sondersitzung des Heiligen Synods in der Residenz des verstorbenen Patriarchen Alexij II. in Peredelkino bei Moskau. Metropolit Kyrill war bereits bisher auch Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats und deshalb insbesondere im Ausland sehr bekannt.

Seit mehr als zehn Jahren ist der Metropolit auch ein „Fernseh-Star“: Jede Woche wird im vielgesehenen Ersten Kanal des russischen Staatsfernsehens sein „Wort eines Hirten“ ausgestrahlt. An der Ausarbeitung der Soziallehre der russischen Kirche war der Metropolit wesentlich beteiligt.

Der heute 62-jährige Metropolit – mit bürgerlichem Namen Wladimir Gundjajew – wurde am 20. November 1946 in St. Petersburg geboren; auch sein Vater war Priester. 1965 trat er in das Priesterseminar seiner Heimatstadt ein und studierte dann an der Theologischen Akademie weiter. 1969 erfolgte die Priesterweihe.

1970 wurde er Sekretär des damaligen Petersburger Metropoliten Nikodim (Rotow), der am 5. September 1978 im Vatikan einem Herzschlag erliegen sollte, als er dem neugewählten Papst Johannes Paul I. die Glückwünsche des Moskauer Patriarchats überbringen wollte. Metropolit Nikodim war die Zentralgestalt der ökumenischen Bewegung in der russisch-orthodoxen Kirche; er hatte in den sechziger Jahren die Öffnung der russischen Kirche zur Ökumene vermittelt. Er förderte seinen Sekretär, als er dessen Fähigkeiten erkannte: Bereits 1971 wurde Kyrill Gundjajew zum Archimandriten erhoben und anschließend zum Repräsentanten des Moskauer Patriarchats beim Weltkirchenrat ernannt.

Ende 1974 wurde Kyrill zum Rektor des St. Petersburger Priesterseminars und der Theologischen Akademie berufen, eine Funktion, die er bis Ende 1984 beibehielt. Aber schon im März 1976 wurde er auch zum Bischof von Wyborg erhoben. Ende 1984 erfolgte die Ernennung zum Bischof von Smolensk (und zum Administrator für Kaliningrad, das einstige Königsberg/Krolewiec). 1988 wurde er zum Erzbischof erhoben, 1991 zum Metropoliten. Bereits 1989 war die Betrauung mit der Leitungsfunktion im Außenamt des Moskauer Patriarchats erfolgt - und damit auch die Ernennung zum ständigen Mitglied des Heiligen Synods.

(rv/kap 07.12.2008 mg)







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