2008-12-06 13:34:40

Österreich: Spannungsreich, aber fruchtbar


Religion und Wissenschaft „haben einander etwas zu sagen“. Sie können einander gegenseitig voranbringen, betonte Kardinal Christoph Schönborn an diesem Samstag bei der Überreichung der Kardinal-Innitzer-Preise in Wien. Das Verhältnis von Glaube und Wissenschaft müsse nicht nur schwierig und konfliktreich sein. Die Beziehung zwischen Glaube und Vernunft sei spannungsreich, zugleich aber auch sehr fruchtbar, so der der Wiener Erzbischof. Papst Benedikt XVI. habe in seiner vieldiskutierten „Regensburger Vorlesung“ darauf hingewiesen, dass Vernunft und Glaube zwar auch missbraucht werden können, beide aber grundsätzlich einen Auftrag der Aufklärung hätten. Gegenseitige kritische Anfragen seien erlaubt und erwünscht, ja hilfreich und notwendig, so Kardinal Schönborn.

Mit dem Kardinal-Innitzer-Preis 2008 wurde der langjährige Ordinarius für Dermatologie an der Universität Wien, em. Prof. Klaus Wolff, für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Unter der Leitung Wolffs erreichte die Dermatologische Universitätsklinik Wien ein Ranking unter den fünf weltweit besten Kliniken. Der Würdigungspreis im Bereich Naturwissenschaft ging an den in Innsbruck lehrenden Experimentalphysiker Prof. Rainer Blatt. Im Bereich Geisteswissenschaft wurde Manfred Bietak ausgezeichnet, Professor der Ägyptologie an der Universität Wien und seit Leiter des Österreichischen Archäologischen Institutes in Kairo. Mit dem Würdigungspreis für wissenschaftlich fundierte Publizistik wurde der Wissenschaftsredakteur der Tageszeitung „Der Standard“, Klaus Taschwer, ausgezeichnet. Acht junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhielten Förderpreise.

Der Kardinal-Innitzer-Preis ist ein von der Erzdiözese Wien seit 1962 verliehener Wissenschaftspreis und eine der angesehensten Auszeichnungen dieser Art in Österreich. Benannt ist der Preis nach Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955).
(kap 06.12.2008 bp)








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