2008-12-06 13:26:55

Österreich: Keine Elite-Ökumene


Der Ökumenische Dialog dürfe die Praxis in den Gemeinden nicht aus den Augen verlieren. Der Wiener Ostkirchen-Experte Rudolf Prokschi warnte vor einem „theologischen Elitendiskurs“ in der Ökumene, der sich vom konkreten Leben der Gläubigen immer mehr entferne. Im Gespräch mit „Kathpress“ betonte Prokschi, dass es derzeit an Vermittlungsinstanzen mangle, die den theologischen Konsens in das Leben der jeweiligen Gemeinden übersetzen. Auch herrsche sowohl auf katholischer wie auf orthodoxer Seite oftmals ein Unwissen über den aktuellen Stand im offiziellen ökumenischen Gespräch. Mit Nachdruck forderte Prokschi, dass die Fortschritte im ökumenischen Dialog zwischen Katholiken und Orthodoxen „auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens“ anerkannt und umgesetzt werden. Er selbst erachte die verbliebenen Differenzen im Kirchenverständnis, im Bereich der Sakramente, der Liturgie und der Frömmigkeit sowie unterschiedliche Auffassungen über das Papstamt „nicht notwendigerweise als kirchentrennend“, so der Wiener Lehrstuhlinhaber für die Theologie der Kirchenväter und Ostkirchenkunde. Im Blick auf den „Kern des Glaubens“ gebe es einen weitreichenden theologischen Konsens.

(kap 06.12.2008 bp)







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