2008-12-05 15:28:58

Vatikan: „Naturrecht garantiert das Recht auf Freiheit"


RealAudioMP3 Die Theologie muss in der heutigen Gesellschaft und in der Politik das Bewusstsein für eine universale Ethik schaffen. Das sagte Benedikt der XVI. an diesem Freitag zu Vertretern der Internationalen Theologenkommission, die in dieser Woche in Rom tagte. Im Zentrum der Beratungen stand der Entwurf eines Dokuments zum Thema Naturrecht. Benedikt betonte die zentrale Bedeutung eines solchen Dokuments. Die Naturrechtslehre sei eine Garantie für ethische Grundrechte, so der Papst:

„Das Naturrecht garantiert das Recht auf persönliche Freiheit und den gegenseitigen Respekt vor der Würde des Anderen. Das Naturrecht schützt jeden vor ideologischer Manipulation und vor Gewalttaten, die unter Berufung auf das Recht des Stärkeren verübt werden.“

Die Theologie müsse aber stets die Prinzipien und Normen vermitteln, die auf der Offenbarung und dem Glauben beruhen, so der Papst weiter. Über die Schwierigkeiten bei der Definition einer universalen Ethik sprach im Interview mit Radio Vatikan auch ein Mitglied der Theologiekommission, der Bochumer Theologieprofessor Thomas Söding. Eine Universalethik sei dringend nötig, meint Söding. Doch könne die Theologie diese Frage nicht ohne Bezug auf die Philosophie und die menschliche Vernunft lösen:

„Zunächst brauchen wir eine solche universale Ethik. Es kann nicht sein, dass die Idee der Menschenrechte nur als ein westlicher Import bezeichnet wird - aus meistens durchsichtigen machtpolitischen Gründen, weil man Menschenrechtskritiker abwehren will. Aber es stellt sich natürlich schon die Frage, wie kann ich denn solche ethischen Standards begründen? Und da meine ich, dass der Rekurs der katholischen Theologie auf die Vernunft des Menschen ein Weg ist, der auch für andere Religionen und auch für die Philosophie interessant und hilfreich ist.“

(rv 05.12.2008 ad)








All the contents on this site are copyrighted ©.