2008-12-04 13:57:26

Österreich: Schönborn, „Irakflüchtlinge aufnehmen“


RealAudioMP3 Kardinal Christoph Schönborn hat einen Wunschzettel an die neue Regierung formuliert. Österreich sollte sich anderen EU-Staaten anschließen und Flüchtlinge aus dem Irak aufnehmen. Es sei „beschämend“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz wörtlich, „dass sich Österreich bisher an der Aufnahme von christlichen Flüchtlingen (und Flüchtlingen aus anderen religiösen Minderheiten) nicht beteiligt hat“, so Schönborn am Mittwochabend in Wien bei der 30-Jahr-Feier der Katholischen Medienakademie.

Insgesamt bewertete Schönborn das vorgelegte Regierungsprogramm der Koalitionsparteien positiv. „Auf dem richtigen Weg“ sieht er die Regierung bei der Familienförderung und der Frage der Bewertung behinderten Lebens.
„Aufgrund des Regierungsübereinkommens steht jetzt völlig außer Streit, dass die Geburt und die Existenz eines Kindes mit Behinderung kein Schaden ist, wie groß die Betroffenheit und Trauer der Eltern ob der Tatsache der anderen Begabung ihres Kindes auch ist. Das Kind mit all seinen Eigenschaften ist der Gesellschaft und der Rechtsordnung’ im höchsten Maß willkommen und verdient gerade im Falle von Behinderung die größtmögliche Zuwendung und Forderung. Ich glaube, das ist ein positiver Schritt, der ein Signal in die richtige Richtung gibt.“

Die Regierung müsse beim „Nein“ zur aktiven Sterbehilfe bleiben und das Hospizwesen weiter ausbauen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz erinnerte außerdem an die schon in den 70er Jahren versprochenen so genannten „flankierenden Maßnahmen“ zur Fristenregelung. Konkret forderte Schönborn, die Spenden etwa für diözesane Hilfsfonds für Schwangere in Not verdoppeln.

Als Wunsch an die österreichische Politik formulierte Kardinal Schönborn auch die Bitte, weiterhin ein „klares Verbot für verbrauchende Embryonenforschung“ aufrecht zu erhalten. Unter den europäischen Staaten sei Österreich „stets auf der Seite des Embryonenschutzes“ gestanden, „dies sollte nicht preisgegeben werden“, so der Kardinal. Zudem gebe es in der embryonalen Stammzellenforschung mangelnde Forschungserfolge. Bislang habe sich gezeigt, dass die ethisch unbedenkliche Forschung an adulten Stammzellen wesentlich ertragreicher sei.

(kap 04.12.2008 bp)








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