Vatikan: Politische Einheit der Christen im Libanon gefordert
Der Vatikan ist über
die Zerstrittenheit der Christen im Nahen Osten unzufrieden. Das sagt der Präfekt
der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, Kardinal Leonardo Sandri, gegenüber
Radio Vatikan. Der Kurienkardinal besuchte kürzlich den Libanon. Dort traf er den
maronitischen Patriarchen Nasrallah Sfeir. Ihm überreichte Kardinal Sandri eine wichtige
Botschaft des Papstes, so der Ostkirchen-Verantwortliche.
„Die Christen
im Libanon müssen zusammenarbeiten, damit die gesamte Gesellschaft sich in jener Region
weiterentwickeln kann. Diese Früchte gelten nämlich nicht nur für die Christen sondern
auch für andersgläubige Menschen. Wir unterstützen deshalb das Engagement des maronitischen
Patriarchen, der sich mit allen libanesischen Spitzenpolitikers trifft, um ihnen dieses
Vorhaben zu erklären. Eine einheitliche Stimme aller Christen hat viele Vorteile.“
Der
Libanon müsse zu einem Musterbeispiel für die Christen im Nahen Osten werden, so Kardinal
Sandri weiter. Auch der Papst sei davon überzeugt.
„Der Heilige Vater hat
kürzlich dem libanesischen Botschafter anvertraut, dass der Libanon einen Schatz für
die Menschheit darstelle. Gleichzeitig lobte der Papst die Dialogfähigkeit der Libanesen.
Auch der Papst ist davon überzeugt, dass es im Libanon – sowie in anderen Ländern
des Nahen Ostens – unbedingt notwendig sei, kompromissfähig zu sein. Denn die Menschen
haben die Freiheit, den Frieden zu wollen oder ihn abzulehnen. Wer den Weg der Annahme
einnimmt, muss also bereit sein, auf persönliche und gesellschaftliche Vorteile verzichten
zu können.“