UNO/Vatikan: Vorbildlicher Einsatz für Anti-Streumunition-Vertrag
Die Welt ist heute
zu einem sichereren Ort geworden, so Richard Moyes, Co-Präsident der Koalition gegen
die Streubomben gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Es handle sich um den wichtigsten
humanitären Vertrag der letzten Jahrzehnte. Regierungsvertreter aus mehr als hundert
Staaten haben nämlich an diesem Mittwoch in Oslo mit der Unterzeichnung des Vertrags
zur Ächtung von Streubomben begonnen. Der Vertrag sieht vor, künftig auf Gebrauch,
Herstellung, Lagerung und Transport von Streumunition zu verzichten. Auch der Vatikan
ist dabei. Der Kirchenstaat zählt zu den wichtigsten Förderer dieses UNO-Dokuments.
Dazu ist nicht zuletzt der Vatikanvertreter beim UNO-Sitz in Genf, Erzbischof Silvano
Tomasi mitverantwortlich. Gegenüber Radio Vatikan lobt er vor allem den Einsatz der
afrikanischen Staaten, die sich sehr für dieses Abkommen eingesetzt haben. Dazu Erzbischof
Tomasi:
„Nicht nur von Afrika aus kommt ein moralischer Druck auf die Produzentenstaaten
dieser Bomben. Die Streubomben gelten als besonders heimtückisch und gefährlich für
die Bevölkerung. In Afrika sind diese Waffen leider sehr verbreitet. Deshalb ist die
Unterzeichnung des Streubomben-Vertrags ein historischer Schritt. Der Prozess wird
aber erst dann abgeschlossen sein, wenn diese Waffen nicht mehr eingesetzt werden,
die Lagerbestände vernichtet, die verseuchten Gebiete geräumt sind und die Opfer die
nötige Hilfe erhalten haben, um ein neues Leben aufzubauen.“
Der Vertrag
war im Mai in Dublin ausgehandelt worden, jedoch ohne die Beteilung der USA, Chinas,
Russlands, Israels, Indiens und Pakistans. Diese Staaten gehören zu den wichtigsten
Produzenten und Anwender von Streubomben.