2008-11-29 14:05:13

Vatikan: Eine Reform der Reform


RealAudioMP3 Einige Änderungen im Ritus der Messe stehen unmittelbar bevor. Das kündigte jetzt der Präfekt der Sakramentenkongregation, Kardinal Francis Arinze, im Gespräch mit Radio Vatikan an. Arinze äußerte sich im Rahmen eines Interviews zum Studientag der Sakramentenkongregation am Samstag, der unter dem Thema „Das Wort Gottes in der Liturgie“ steht. So wird möglicherweise der Friedensgruß verschoben, so Arinze. Die Eucharistie-Synode von 2005 hatte dies angeregt, die Sakramentenkongregation hatte daraufhin Expertenrat eingeholt, von denen die meisten sich aber für eine Beibehaltung des Friedensgrußes vor dem Agnus Dei ausgesprochen haben.

„Allerdings gibt es einige, die den Friedensgruß bei der Gabenbereitung austauschen wollen, einige sogar am Anfang der Messe, einige am Ende. Der Papst hat dies alles eingehend studiert und dann beschlossen, die Bischofskonferenzen zu zwei Alternativen zu konsultieren: Entweder den Friedensgruß da belassen, wo er ist, oder ihn nach den Fürbitten austauschen, vor den Gebeten zur Gabenbereitung. Wir werden das Ergebnis dem Papst vorlegen, und der wird entscheiden. Es gibt also noch keine Entscheidung in dieser Frage, und niemand darf das jetzt einfach ändern.“ 
Eine weitere Änderung betrifft die Schlussformel der Messe.

„Die Synode von 2005 hatte vorgeschlagen, dass der Entlassungsruf „Ite missa est“ ergänzt werden könnte durch einige weitere Formeln, um besser die missionarische Dimension der Eucharistiefeier zu zeigen. Denn einige verstehen den Gruß „Gehet hin in Frieden“ als eine Aufforderung, „Gehet hin und ruht euch aus“. Das ist aber nicht der Sinn, es geht darum, das Gehörte und in der Feier Vollzogene zu leben.“ 
Der Papst habe sich diese Bitte der Synodenväter zu Eigen gemacht und die Sakramentenkongregation gebeten, die Frage zu studieren.

„Wir haben Liturgiefachleute konsultiert, die sogar 72 verschiedene alternative Entlassungrufe vorgeschlagen haben. Wir haben daraus neun ausgewählt und dem Papst vorgelegt. Er hat schließlich drei approbiert. Diese drei werden nicht obligatorisch sein – der Diakon oder die Priester kann aus ihnen auswählen oder auch weiterhin „Ite missa est“ sagen, das ja nicht abgeschafft worden ist.“
 
Wann die neuen Texte veröffentlicht werden, teilte Arinze nicht mit.

(rv 29.11.2008 mc)







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