2008-11-29 15:06:21

D: Kirche begrüßt Runden Tisch über Schicksal der Heimkinder


Die katholische Kirche hat den geplanten Runden Tisch zur Heimerziehung in der Nachkriegszeit begrüßt. Das vom Petitionsausschuss des Bundestags vorgeschlagene Gremium könne dazu beitragen, die Geschehnisse aufzuarbeiten, und einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung leisten, sagte die Pressesprecherin des Deutschen Caritasverbandes, Claudia Beck, am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. „Vielen der betroffenen ehemaligen Heimkinder geht es darum, dass sie offen über ihre schlimmen Erfahrungen sprechen können.“ Der Runde Tisch soll bis Ende 2010 die Heimerziehung in Deutschland zwischen 1949 bis 1970 aufarbeiten und Unrecht klären. Die katholische Kirche bedauere, dass auch in kirchlichen Heimen Kindern und Jugendlichen in der fraglichen Zeit Unrecht und schweres Leid widerfahren seien, unterstrich die Sprecherin. Jeder Fall von Demütigung und Misshandlung sei ein Fall zuviel. Die von den Grünen zwischenzeitlich geforderte Einrichtung eines Entschädigungsfonds lehnte Beck ab. Die bekannt gewordenen Übergriffe seien Verfehlungen Einzelner und nicht charakteristisch für kirchliche Heime. Wieweit ehemalige Heimkinder für damals geleistete Arbeit Rentenansprüche erworben haben, müssten die Versicherungsträger entscheiden. – Vertreter ehemaliger Heimkinder hatten am Donnerstag ihre Forderungen nach finanzieller Entschädigung für erlittene „Menschenrechtsverletzungen“ bekräftigt. Viele von ihnen fordern auch eine Entschuldigung. Auslöser der Debatte war ein 2006 erschienenes Buch des „Spiegel“-Autors Peter Wensierski mit dem Titel „Schläge im Namen des Herrn“. Nach seinen Angaben sind bis Mitte der 60er Jahre in staatlichen und kirchlichen Heimen Hunderttausende Kinder und Jugendliche schikaniert worden. Ältere Jugendliche hätten für minimale Löhne arbeiten müssen und seien nicht sozialversichert gewesen.

(kna 29.11.2008 mc)







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