Es ist das erste Mal,
dass ein großes Jugendtreffen von Taizé in Afrika stattfindet: Etwa 6.000 junge Leute
aus vielen Teilen der Welt, vor allem aber aus Afrika, treffen sich derzeit zum gemeinsamen
Gebet in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Die Veranstaltung ist in gewisser Weise
ein Ersatz für einen afrikanischen Weltjugendtag... den es bisher nie gegeben hat.
Bruder Alois ist Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé. Er erklärte dem Kölner
Domradio, was das Treffen von Nairobi erreichen will:
„Seit vielen Jahren kommen
Afrikaner nach Taizé und sagen uns: Wir brauchen dringend in Afrika Schritte für Frieden
und Versöhnung. Kommt zu uns! Macht solche Jugendtreffen nicht nur in Europa und in
Asien oder Amerika – vergeßt Afrika nicht! Ich glaube, es gibt in Europa eine Afrika-Vergessenheit;
wir machen einfach die Augen zu, weil die Probleme manchmal übergroß erscheinen. Jetzt
haben wir es einfach gesagt und gesagt: Wir gehen nach Nairobi, um Jugendliche aus
Afrika auf einen Pilgerweg des Vertrauens zu rufen.“
In der Hauptstadt von
Kenia sind die jungen Teilnehmer nicht von der tristen sozialen Wirklichkeit abgeschottet,
so Bruder Alois.
„Wir treffen uns auf einem Gelände in der Nachbarschaft eines
großen Slums, wo in der letzten Zeit sehr viele Gewalttätigkeiten stattgefunden haben:
Es gab über 1.500 Tote in Kenia im Januar. Diese Gewalttätigkeiten haben große Wunden
aufgerissen, die noch nicht geheilt sind. Wir hoffen, dass dieses Treffen auch dazu
beiträgt, für eine Heilung der Wunden in Kenia zu sorgen.“