2008-11-27 13:34:48

Marokko: Theologischer Dialog „sehr schwierig“


RealAudioMP3 Der Dialog zwischen Christen und Moslems in Nordafrika tritt auf der Stelle. Das beobachtet der Erzbischof von Rabat, Vincent Landel, der gleichzeitig Vorsitzender der marokkanischen Bischofskonferenz ist. In Tanger treffen sich in diesen Tagen die Oberhirten des Maghreb zum Meinungsaustausch.

„Unsere Länder sind islamisch, und die christlichen Gemeinden winzig klein – sie setzen sich durchwegs aus Fremden zusammen. Viele schwarzafrikanische Flüchtlinge sind darunter oder Europäer, die für zwei, drei Jahre ins Land kommen, um hier zu arbeiten. Der Dialog mit den Moslems ist in den vergangenen Jahren weder gewachsen noch geschrumpft. Man kennt sich zu wenig. Wir können den Dialog im Alltag führen, das ist die Basis jeder Freundschaft. Erst nachher kann ein spiritueller Dialog entstehen.“

Viel schwieriger, sagt der marokkanische Erzbischof, sei ein Dialog über grundlegende Glaubensfragen zwischen Christen und Moslems – ein theologischer Dialog.

„Das haben wir auch neulich beim interreligiösen Gipfel im Vatikan gesehen. Wir Christen debattieren ja über unseren Glauben, über theologische Fragen – die arabische Welt hat das nie getan. Die Medien unserer Länder haben dieses Treffen nicht im Mindesten thematisiert. Weder in den Zeitungen, noch im Fernsehen, noch im Radio: Nirgendwo! Dieser Dialoggipfel wurde bei uns wie eine Frage der Kirche gesehen, mit ein paar theologischen Gelehrten, eine Angelegenheit von Spezialisten, sonst nichts.“

(rv 27.11.2008 gs)







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