2008-11-26 12:11:44

Generalaudienz: Aram I. lobt Engagement des Papstes


RealAudioMP3 Neben der ökologischen Premiere mit der 5.000 Quadratmeter großen Solaranlage auf dem Dach der Audienzhalle gab es noch eine weitere Besonderheit in der Aula Paolo VI.: Erstmals nahm ein armenischer Katholikos daran teil. Der 61-jährige Aram I. ist Oberhaupt der armenischen Christen in Libanon, Syrien und Zypern. Der Papst würdigte ihn und das gewachsene gegenseitige Verständnis. Bei der Generalaudienz sprach sich Benedikt für die praktische Umsetzung der bereits bestehenden ökumenischen Erklärungen aus. Aram I. hält sich bis Donnerstag zu einem offiziellen Besuch im Vatikan auf.
Der Katholikos lobte das Engagement Benedikts für die Ökumene:

„Die heutige Welt leidet an einem moralischen Wertezerfall. Die spirituellen Werte werden auch immer mehr an den Rand gedrängt. Deshalb erachte ich es als wichtiges christliches Anliegen, uns wieder an die apostolische Berufung zu erinnern. Ich begrüße sehr, den Einsatz des Papstes, damit alle Kirchen sich in diesem Prozess der Neuevangelisierung miteinbezogen werden.“

In seiner Mittwochskatechese knüpfte Benedikt indes an das Thema der vergangenen Woche und zwar über die Rechtfertigung. Nun ging es weiter mit dem Thema „Gerechtsein“. Dazu der Papst:

„Die theologische Diskussion hat dabei mitunter zwei Ebenen miteinander vermengt: einerseits sind die eigenen Werke nicht relevant, um das Heil zu erlangen, andererseits bringt die Rechtfertigung in uns aber Haltungen als Früchte des Heiligen Geistes hervor. Zu diesen Früchten zählen Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (vgl. Gal 5, 22f). Den ersten Platz nimmt hier die Liebe ein, die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist (vgl. Röm 5, 5). Mit dem Geschenk des Glaubens an Christus sind wir auch berufen, in der Liebe Christi für den Nächsten zu leben und danach zu handeln.“

Die sei der Maßstab an dem die Menschen am Ende ihres Lebens beurteilt werden, so der Papst weiter.

„Es kann keinen Widerspruch zwischen Glauben und Werken geben: Der Glaube ist in der Liebe wirksam. Er bewährt sich in den Werken und bezeugt so das freie Geschenk der Rechtfertigung in Christus. Zudem gehören wir durch die Rechtfertigung in Christus nicht mehr uns selbst, sondern wir sind zum Tempel des Heiligen Geistes geworden und sollen Gott mit unserem ganzen Dasein die Ehre geben (vgl. 1 Kor 6, 19) in einem Leben, das dem Geist entspricht. Nichts und niemand kann uns von der Liebe Christi scheiden (vgl. Röm 8, 39), die uns in die Lage versetzt, wahre Früchte des Geistes hervorzubringen.“

Unter den deutschsprachigen Pilgern war eine Gruppe aus dem österreichischen Bistum Gurk-Klagenfurt. Diözesanbischof Alois Schwarz überreichte nämlich dem Papst symbolisch einen kleinen Christbaum. Am kommenden Wochenende soll bei einer Feier auf dem Platz vor der Basilika Sankt Paul vor den Mauern die Lichter auf einem Christbaum aus seiner Diözese entzündet werden. Ihnen und den anderen deutschsprachigen Pilgern sagte der Papst:

„Heute begrüße ich besonders die Wallfahrer aus der Diözese Gurk in Begleitung von Bischof Alois Schwarz. Der Heilige Geist möge uns leiten, damit unser Glaube im Dienst für den Nächsten stets Frucht bringe. Gott segne euch und eure Lieben!“

(rv 26.11.2008 mg)







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