Vatikan: Millionen von Flüchtlingen brauchen Hilfe
Über 200 Millionen
Flüchtlinge weltweit brauchen dringend materielle und spirituelle Hilfe. Das betont
der Sekretär des Päpstlichen Migrantenrates, Erzbischof Agostino Marchetto. Vor allem
in den Ursprungsländern der Flüchtlinge müsse die Unterstützung verstärkt werden,
so Marchetto weiter. Viele dieser Flüchtlinge werden wegen ihres Glaubens verfolgt.
Schon deshalb müsse die Kirche ihr Engagement für die Verfolgten stärken. Marchetto:
„Ich
halte es für sehr wichtig, auf die Stimme der Kirche aufmerksam zu machen, wenn es
um das komplexe Thema der Migration geht. Wir wollen durchaus auf die Politik der
Staaten und insbesondere der Europäischen Union Einfluss nehmen. Die Kirche darf ihre
Sorge über die Flüchtlingspolitik nicht unter der Decke halten. Schließlich arbeitet
sie täglich an vielen Fronten für alle Menschen, die auf der Flucht sind.“
Es
sei wichtig, dass auch die einfachen Gläubigen, den Migranten „Hoffnung weitergeben“,
so Marchetto weiter.
„Denn wenn wir Christen keine Hoffnungen mehr haben
und diese nicht weiterreichen, wer kann dann noch an die Zukunft glauben? Deshalb
bin ich zuversichtlich, dass wir es trotz all dem Bösen und Schlechten auf der Welt
schaffen werden, das Problem Migration zu lösen. Ich spreche bewusst nicht von einem
„Flüchtlingsproblem“, weil es sich, wie Johannes Paul II. und Benedikt XVI. immer
wieder gesagt haben, um Lebensphasen handelt, die durchaus auch positive Seiten haben.
Dieses Phänomen muss also auch aus der Sicht der Nächstenliebe gesehen werden. Aus
dieser Perspektive sind die Flüchtlinge ein Geschenk... Voraussetzung ist aber, dass
wir ihnen helfen.“