2008-11-24 15:46:37

Türkei: „Prüfstein der Toleranz“


Eine gemischte Halbzeitbilanz zum Paulus-Jahr hat der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, gezogen. Dass in der Geburtsstadt des Völkerapostels in Tarsus ein derzeit als Museum genutztes Gotteshaus immer noch nicht offiziell wieder als Kirche dienen könne, liege an der staatlichen Bürokratie, erklärte Padovese in einem Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur in München. Zwar werde die Forderung von vielen Behörden in Ankara und Tarsus unterstützt, eine Entscheidung stehe aber immer noch aus: „Vor allem ist nie klar, wer eigentlich dafür zuständig ist“. Der Bischof bezeichnete die offizielle Wiedereröffnung der Kirche und den Bau eines anliegenden Pilgerzentrums als „Prüfstein der Toleranz“. Mit der Genehmigung sei „die Anerkennung verbunden, dass die Christen respektiert werden“. Nun müsse aber erst einmal das Ergebnis der Kommunalwahlen in der Türkei im März 2009 abgewartet werden. „Danach sieht man, welche Orientierung die Politik nehmen wird“. Der aus Italien stammende Bischof - der Apostolischer Vikar für Anatolien mit Sitz in Iskenderun (Alexandrette) ist - sagte, er bleibe trotz aller Schwierigkeiten optimistisch. Positiv sei die hohe Zahl von Pilgern, die zum Paulus-Jahr in die Türkei gekommen seien und so einen genaueren Eindruck von der Lage der Christen gewonnen hätten. Auch die orthodoxeKirche habe sich der päpstlichen Initiative angeschlossen.

(kap 24.11.2008 bp)







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