Die Kirche freut sich über die Abschaffung der Todesstrafe in dem zentralafrikanischen
Land. In einem kritischen Moment für die Region der Großen Seen mit neuen Konflikten
und dramatischen Folgen für die Bevölkerung komme aus Burundi ein Zeichen der Hoffnung,
so die katholische Bewegung „Sant Egidio“, die sich seit langem für Frieden und Entwicklung
in afrikanischen Ländern einsetzt. Ohne Gegenstimmen hatte die Nationalversammlung
von Burundi die Abschaffung der Todesstrafe befürwortet. Das Gesetz umfasst auch Klauseln
internationalen Rechts gegen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen,
die bisher in Burundi nicht als Straftaten gegolten hätten. Sant Egidio hofft nun
auf Impulse im friedlichen Zusammenleben „auch in Ländern wie Burundi, die die entsetzliche
Erfahrung des Völkermordes gemacht haben, aber dennoch auf die Todesstrafe als Justizinstrument
verzichten wollen.“ Nach dem neuen Gesetz werden sämtliche Todesurteile in lebenslange
Haftstrafen umgewandelt. Burundis Bevölkerung ist zu nahezu zwei Dritteln katholisch.
Das Land hat sich noch nicht von den zwölf Bürgerkriegsjahren bis 2005 erholt, in
dem mindestens 300.000 Menschen starben. Das benachbarte Ruanda schaffte die Todesstrafe
im Juli vergangenen Jahres ab. (pm/afp 23.11.2008 gs)