2008-11-21 15:07:03

D: „Gegen Prostitution, aber für Prostituierte"


RealAudioMP3 Die Menschenwürde und das Selbstbestimmungsrecht von Prostituierten müssen geachtet und geschützt werden. Dazu ruft die Organisation Solwodi, „Solidarity With Women in Distress“ – Solidarität mit Frauen in Not auf. Die im Januar 2007 von der Bundesregierung angekündigte Reform des umstrittenen Prostitutionsgesetzes (ProstG) wurde bislang nicht umgesetzt, so die Organisation. Solwodi will das Gesetz mit einer Kampagne zum Wahlkampfthema machen. Kampagnen-Start ist der 25. November – der Internationale Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“.
Solwodi-Gründerin Schwester Lea Ackermann erklärt in einem Kommentar für Radio Vatikan:
„Das 2002 in Kraft getretene rot-grüne Prostitutionsgesetz hat die freiwillig ausgeübte Prostitution in Deutschland legalisiert,  um Prostituierte besser zu stellen: u. a. durch die Möglichkeit, sich fest anstellen und sozialversichern zu lassen. Aber das ProstG hat das Gegenteil bewirkt: Besser gestellt wurden Zuhälter und Bordellbetreiber! In den überall in Deutschland errichteten neuen Bordellen, die meist ,Wellness-Clubs’ oder ,FKK-Clubs’ heißen, lässt sich die freiwillige von der erzwungenen Prostitution nicht mehr unterscheiden. Ohne Unterschied werden die dort tätigen Frauen ihrer Menschenwürde beraubt. Sie unterliegen einer nahezu lückenlosen Kontrolle durch ein ausgeklügeltes System aus Videokameras, Bordell- und Security-Personal. Die Frauen  müssen sich ausschließlich unbekleidet in den Häusern bewegen, dürfen nicht telefonieren und dürfen nur mit Genehmigung der Geschäftsleitung nach draußen. Die Sexualpraktiken sind vorgeschrieben; Freier können nicht abgelehnt werden; die Arbeitszeiten betragen bis zu 16 Stunden täglich.“

Solwodi habe eigene Reformvorschläge. Zuhälter und Bordellbetreiber müssten mit der Gesetzesreform in ihre Schranken verwiesen werden, sagt Ackermann. Der Grundsatz: „Gegen Prostitution, aber für Prostituierte".
„Unsere zentrale Forderung ist: Keine abhängige Beschäftigung von Prostituierten und keinerlei Weisungsbefugnisse Dritter! Jegliche Eingriffe in das Selbstbestimmungsrecht von Prostituierten müssen als sexuelle Ausbeutung und dirigistische Zuhälterei bestraft werden!“
(rv/pm 21.11.2008 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.