Vertreter der Kirche und Wissenschaftler haben in München die Bedeutung des Religionsunterrichts
herausgestellt. Religion habe eine eigene Rationalität und vermittle eine Deutung
der Welt, die nicht von anderen Zugängen ersetzt werden könne oder nachrangig sei,
so das Fazit eines Kongresses der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung. Der Münchner Erzbischof
Reinhard Marx sagte, die Kirchen müssten sich auf eine heftige Diskussion einstellen.
Vielen Politikern sei die Eigenart dieses Schulfachs nicht mehr geläufig. Der Erzbischof
betonte auch, dass es bei der Debatte nicht um eine schulinterne Angelegenheit gehe,
sondern um Grundsatzfragen wie die, ob es so etwas wie eine gemeinsame Zivilisation
gebe. Religion als ordentliches Schulfach sei kostbar für das kulturelle Gedächtnis
und die Zukunft der Gesellschaft. Danach zu fragen, ob es einen Schöpfer oder ein
ewiges Leben gebe, sei „notwendig und vernünftig“. Wer über Jesus Christus nichts
wisse, könne auch nicht beanspruchen, gebildet zu sein.