Der Soziologe Hans Joas glaubt nicht an eine „Wiederkehr der Religion“ in der deutschen
Gesellschaft. „Wenn man den Zahlen traut, dann ist an dieser Aussage nichts dran.“,
so Joas bei einem Vortrag in Paderborn. „Wiederkehren“ könne nur, was zwischenzeitlich
verschwunden sei. Joas betonte allerdings, dass es „atmosphärische Veränderungen“
gebe. In Wissenschaften, Medien und Kultur sei ein größeres öffentliches Interesse
an Religionsthemen zu verzeichnen. Darin zeige sich das Ende der Säkularisierungsthese.
Hier eröffne sich ein Feld, auf dem die Kirche aktiv werden könne, so der Direktor
des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität
Erfurt. (pm 18.11.2008 mc)