Große Ehre für den
52-Jährigen Martin Krebs: Nicht nur, weil er am Sonntag in Essen zum Bischof geweiht
wurde. Speziell daran ist nämlich, dass der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio
Bertone die Zeremonie im Dom vornahm.
Hören Sie hier den Beitrag von Mario
Galgano. Martin Krebs hat einiges vor: So wird er den Heiligen Stuhl als neuer
Apostolischer Nuntius in Guinea und Mali vertreten. Papst Benedikt XVI. hatte Krebs
Anfang September zum Nuntius ernannt und in den Rang eines Erzbischofs erhoben. Der
Vatikan-Diplomat ist in Essen geboren und war zuletzt Nuntiaturrat in Washington.
Was also fehlte, war die Bischofsweihe. Und die fand nun in Essen statt. Mit dabei
war auch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, der die zweithöchste Position in
der Vatikanhierarchie einnimmt.
Bei der Bischofsweihe in Essen sagte Kardinalstaatssekretär
Bertone, das Bischofsamt sei ein Dienst, der Opfer fordere. Krebs werde ihn in Afrika
ausüben, „auf einem Kontinent voller Hoffnung, aber auch großer Armut und mit nicht
wenigen Problemen“. Er übernehme deshalb eine verantwortungsvolle Aufgabe, so
Bertone.
Für das Bistum Essen, das 2008 sein 50-jähriges Bestehen feiert, war
es die zweite Bischofsweihe des Jahres. Im September hatte der neue Weihbischof Ludger
Schepers sie empfangen.
Krebs sieht sein neues Amt als Herausforderung. Das
hatte der künftige Nuntius kurz nach der Ernennung gesagt: „Guinea ist ein mehrheitlich
islamisches Land, in dem der Islam jedoch nicht fanatisch gelebt wird“. Seine Aufgabe
verstehe er als Bote und Gesandter, ganz nach der Bedeutung des lateinischen Wortes
„nuntius“.
Zum Abschluss des Pontifikalamtes dankte Martin Krebs dem Papst
und dem Kardinal für seine neue Aufgabe in Afrika. „In der Nachfolge Christi soll
der Bischof gerade dorthin gehen, wo es weh tut“, unterstrich er.
Krebs
hat Theologie und Philosophie in Bochum und Rom studiert. In den diplomatischen Dienst
trat er 1991 ein. Nach dem Besuch der Ausbildungsstätte für angehende Vatikan-Diplomaten
„Accademia Ecclesiastica“ war er an den Papstbotschaften in Burundi, Japan, Österreich,
der Tschechischen Republik und bei der Europäischen Union tätig.
Bertone feierte
den Gottesdienst mit dem ehemaligen Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof
Erwin Josef Ender, und Ruhrbischof Felix Genn. Auch Erzbischof Vincent Coulibaly aus
Guinea und Erzbischof Vincent aus Mali nahmen teil.