An diesem Sonntag
begehen die Katholiken in Deutschland den sogenannten Diasporasonntag. Das Bonifatiuswerk
sammelt für Katholiken in Gegenden, in denen sie nur eine kleine Minderheit darstellen.
Bei der Eröffnung der diesjährigen Aktion am vergangenen Sonntag in Berlin sagte der
Berliner Kardinal Sterzinsky, die manchmal sehr kleinen Gemeinden seien oft sehr große
„geistliche Oasen“. Das Hilfswerk sammelte 2007 rund drei Millionen Euro für Projekte
im Osten und Norden Deutschlands sowie in Skandinavien. Was geschieht mit diesem Geld?
Wir haben darüber mit dem Generalsekretär des Hilfswerks Pfarrer Georg Austen gesprochen.
„Es
geht uns um zwei Dinge. Zum einen wollen wir inhaltlich ermutigen: Das Leitwort ist
„Werdet nicht müde, von ihm zu sprechen“, aber auch mit ihm zu sprechen. Und das andere
ist, dass wir durch das Sammeln der Spenden ermöglichen wollen, dass Katholiken, die
in der Minderheit leben, Kirche erfahren können und Gemeinde bauen können, unterstützt
werden und Solidarität von uns erfahren, gerade auch in extremen Situationen. Das
ist seit Bestehen des Bonifatiuswerks unser Anliegen.“ In den Ländern der
ehemaligen DDR finden so genannten Kinderwochen statt. Das Bonifatiuswerk unterstützt
u.a. dieses Projekt. Dazu Pfarrer Austen:
„Das ist ein sehr großer Schatz
in den ostdeutschen Diözesen, wo Tausende von Kindern eingeladen werden, sich mit
der Bibel und mit dem Glauben katechetisch zu beschäftigen, aber auch Gemeinschaft
zu erfahrem. Sie werden so von den hauptamtlichen Priestern und seelsorgerlichen Mitarbeitern
an religiöse Fragen herangeführt. Das ist ein Beitrag, so den „Grundwasserspiegel“
des Glaubens zu heben und dies auch mitzunehmen in die Gemeinden - und das schon seit
vielen Jahren.“ In Skandinavien unterstützt das Bonifatiuswerk derzeit Projekte,
die nicht nur der katholischen Minderheit etwas bringen. So soll in Schweden eine
katholische Universität gegründet werden.
„Es gibt in Upsala das Newman-Institut
der Jesuiten für Kultur, Philosophie und Theologie. Es arbeitet bereits und es gibt
auch ein Priesterseminar dort. Man bemüht sich derzeit um die staatliche Anerkennung
als Universität. Falls die gegeben wird, wäre sie wieder die erste katholische Universität
in Schweden. Das Interesse wie auch die Bemühungen dort sind sehr erfreulich. Es gibt
ein sehr großes Interesse an katholischer Kirche, auch in der Bildung und in der Ausbildung
und in der geistlichen Begleitung von jungen Menschen. Das unterstützen wir vom Bonifatiuswerk
wie auch vom Diasporakommissiariat der deutschen Bischöfe.“ (rv
16.11.2008 mg/mc)