2008-11-15 11:58:29

Österreich: Patriarchenbesuch hat auch politische Bedeutung


RealAudioMP3 Diskussionen vor dem Patriarchenbesuch in Österreich: Obwohl der Besuch des russisch-orthodoxen Patriarchen Alexij II. vor allem als Pastoralbesuch angelegt sei, dürfe man „die politische und kirchenpolitische Bedeutung des Besuchs nicht unterschätzen“. Dies betont der Organisator des Patriarchenbesuchs, der ehemalige Kathpress-Redakteur Franz Hummer. Patriarch Alexij wird vom 20. bis 23. Dezember Österreich besuchen und dabei die in fünfjähriger Arbeit komplett restaurierte Wiener russisch-orthodoxe Nikolauskathedrale weihen. Anfangs habe man angenommen, dass es sich dabei um einen „reinen Pastoralbesuch“ handeln würde, so Hummer, nun merke man jedoch immer stärker auch "politische und kirchenpolitische Implikationen". So verweist Hummer etwa auf die offene Frage der Anerkennung einer eigenen russisch-orthodoxen Diözese „Wien und Österreich“ durch den österreichischen Staat.

„Im derzeit gültigen Orthodoxengesetz aus dem Jahr 1967 ist nur die Anerkennung der Diözese des Ökumenischen Patriarchats vorgesehen. Andere orthodoxe Kirchen werden nur über ihre Gemeinden registriert. Von den russisch-orthodoxen Gemeinden ist derzeit nur die Wiener Gemeinde offizielle anerkannt, die anderen Gemeinden existieren streng genommen in der Illegalität.“ 
Vom Patriarchenbesuch erhoffe er sich daher eine weitere Annäherung und deutlichere Signale der Gesprächsbereitschaft von Seiten der Behörden. – Bei einer Pressekonferenz Mitte Oktober hatte der russisch-orthodoxe Bischof Hilarion (Alfejev) bereits von „deutlichen Fortschritten in Richtung einer offiziellen Anerkennung“ berichtet. Konkrete weitere rechtliche Schritte stünden derzeit jedoch noch aus.

(rv/kap 15.11.2008 mg)







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