Österreich: Akademische Aufarbeitung des Nationalsozialismus
Vor der „verführerischen Macht der Ideologie“ hat jetzt der Rektor der Kunstuniversität
Linz, Reinhard Kannonier, gewarnt. Regimegegnern und denen, die „lieber gestorben
seien, als dem Nationalsozialismus anzugehören“ sei daher höchster Respekt zu zollen,
sagte Kannonier „Dies Academicus“ am Donnerstag in Linz. Die nationalsozialistische
Parole „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ habe Reichsidee, Führerverherrlichung und
Volkstumsideologie in sich vereinigt. Dabei habe die NS-Ideologie von wirtschaftlichen
und sozialen Problemen, den ethnologischen Konflikten und dem weit verbreiteten Minderwertigkeitsgefühl
der Menschen profitiert. - Die Kirche von Linz in der Zeit des Nationalsozialismus
stand im Mittelpunkt der Veranstaltung an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität
Linz. Man wolle „einen kleinen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte leisten“, sagte
Rektor Michael Rosenberger zum Auftakt. (kathpress 14.11.2008 vp)