In Algerien gewinnt
die katholische Kirche an Ansehen. Das sagt der neue Erzbischof von Algier im Gespräch
mit Radio Vatikan. Ghaleb Bader stammt aus Jordanien und ist der erste arabische Oberhirte
in Algier, er löste vor einem Monat Henry Teissier ab, der in den Ruhstand trat.
„Es
ist ein positiver Schritt von Seiten der Kirche, einen arabischen Bischof für eine
Ortskirche zu ernennen, die in einem arabischen Land ist und wirkt. Und dieser Schritt
wird wohlwollend aufgenommen – von den Autoritäten, von den muslimischen Gläubigen
und selbst von den Christen.“
Staatsreligion in Algerien ist der sunnitische
Islam, dem laut offizieller Statistik 99 Prozent der Bevölkerung angehören. Der Anteil
der Christen liegt bei rund einem Promille. Seit 2006 steht jede Form von Missionierung
unter Strafe. Dennoch ist der Erzbischof in Algier freundlich aufgenommen worden:
„Ich
habe bereits alle muslimischen Autoritäten getroffen: den Präsidenten, mit dem ich
über die Kirche gesprochen habe; er hieß mich willkommen. Auch den Premierminister,
den Außenminister und den Religionsminister habe ich getroffen, sowie den Präsidenten
des Islamischen Hohen Rates. Ich bin überall gut aufgenommen und sogar ermutigt worden,
und mir ist klar geworden, dass die Kirche willkommen ist.“
Die Aufgaben
für die Kirche in Algerien sieht der Erzbischof von Algier bei der Bildung: sei es
in Schulen, sei es für den Klerus.
„Der Jüngste des Diözesanklerus ist
70 Jahre alt. Für den Priesterstand ist also viel zu tun, das ist die dringendste
Aufgabe. Zweitens die Schulen: nach der Verstaatlichung sind uns wenige geblieben,
ein paar technische Schulen, wenige Bibliotheken und Bildungszentren. Und es gibt
auch viel zu tun, was den Bau von Kirchen betrifft.“ (rv 13.11.2008 gs)