2008-11-12 16:39:10

Ungarn/Vatikan: Pius XII. wird nicht spalten


RealAudioMP3 Die Diskussion um Papst Pius XII. wird Katholiken und Juden nicht spalten. Das hat das Komitee für Internationale Beziehungen zwischen Juden und Katholiken jetzt betont. Bei einer Tagung in Budapest bedauerten die Mitglieder polemische und unsachgemäße Äußerungen zur Debatte über die Rolle des Pacelli-Papstes während des Zweiten Weltkriegs. Die beiden Präsidenten, Kurienkardinal Walter Kasper, und der Rabbiner David Rosen, versicherten, die Beziehung zwischen beiden Religionen basiere auf Dialog und gegenseitigem Respekt.

Rosen, auch Präsident des Internationalen Jüdischen Komitees für interreligiöse Gespräche, war noch vor wenigen Wochen bei Papst Benedikt XVI. in Audienz. Das laufende Seligsprechungsverfahren für Pius XII. war hier Thema gewesen. Rabbiner David Rosen hält die katholisch-jüdische Beziehung jedoch für äußerst tragfähig. Gegenüber Radio Vatikan sagte er:

„Auch wenn es Themen gibt, die mitunter zu dem führen, was man ,kleine Auseinandersetzungen nennt – die Beziehung ist sehr stark, einzigartig, tief und sie wird weiter wachsen.“

Das Treffen zwischen Vertretern des Judentums und des Vatikans in Budapest, das am Donnerstag zu Ende geht, sei ein „historisches Ereignis“, so Rosen.

„Das gemeinsame Gedenken von Katholiken und Juden an die so genannte Reichskristallnacht vor 70 Jahren ist einzigartig und zeigt, dass wir gemeinsam versucht haben, diese Tragödie der Vergangenheit in gemeinsame Erinnerung zu verwandeln, um daran zu denken und daraus zu lernen. Außerdem treffen wir einander erstmals seit dem Untergang des Kommunismus in Osteuropa. Wir versuchen gemeinsam Verantwortung zu übernehmen für den Aufbau gesunder Gesellschaften, die nicht mehr nur auf materiellen Dingen gegründet sind, sondern einen existenzielle Vision und Ausrichtung haben.“

(rv 12.11.2008 bp)








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