2008-11-12 16:31:58

Simabwe: Hungersnot droht, Politik hilft nicht


RealAudioMP3 Simbabwe steht ohne weitere internationale Hilfe offenbar vor einer Hungersnot. Davor warnt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Die Zahl der an Hunger leidenden Menschen in Simbabwe habe sich innerhalb von einem Monat verdoppelt.

Der Sprecher des Programms für die Region Südliches Afrika, Richard Lee, sagte gegenüber Radio Vatikan:
„Ich bin seit sechs Jahren immer wieder in Simbabwe und das jetzt, ist sicherlich das schlimmste, was ich bislang erlebt habe. Die Menschen müssen mit einer Mahlzeit täglich auskommen, viele haben nicht einmal die. Familien schicken ihre Kinder in den Urwald, um Nahrung zu suchen, andere wandern aus. Wir haben noch viereinhalb Monate bis zur nächsten Ernte und das zeigt, wie ernst die Lage ist. Sie wird stetig schlimmer werden, und immer mehr Menschen werden Hilfe brauchen. Deshalb rufen wir dringend nach Spenden. Wir können sonst keine ausreichende Versorgung mehr gewährleisten, und dann blicken wir wirklich düsteren Zeiten entgegen.“

Im Machtkampf in Simbabwe ist auch nach einem Sondergipfel des regionalen Staatenbunds in Johannesburg keine Einigung in Sicht. Der designierte Ministerpräsident des afrikanischen Krisenstaates, Morgan Tsvangirai, lehnte eine gemeinsame Führung des Innenministeriums mit der ZANU(PF)-Partei von Präsident Robert Mugabe ab.

„Die Politik hält sich noch mit ihren Machtspielchen auf und sucht nach Übereinkünften. Das hilft dem Land nicht aus der Krise“, sagt dazu Patrick Nicholson, Sprecher von Caritas Internationalis:

„Die katholischen Bischöfe haben deutlich gesagt, dass die bisherige Übereinkunft der Parteien nicht die Bedürfnisse des Landes und der Bevölkerung lösen kann, nicht den Kollaps der Wirtschaft, der Landwirtschaft und die Spaltung der Gesellschaft durch die politischen Spannungen. Diese Probleme werden bislang in keiner Weise angegangen. Ich kann die Appelle der Bischöfe an die Politik nur unterstützen: Simbabwe muss zusammen arbeiten und diese humanitäre Katastrophe angehen.“

(rv 12.11.2008 bp)








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