Papst: Einsatz für gerechte Welt, Gebet für Darfur und Nord-Kivu
Christen tragen Verantwortung
in der Welt. Das hat Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch
betont. „Das Warten auf die Wiederkunft des Herrn“ befreie davon nicht, sondern sei
vielmehr Ansporn, sich für eine gerechte Welt einzusetzen, so der Papst. Christen
beteten nicht „um das Ende der Welt“, sondern um das Kommen Christi in eine sonst
ungerechte Welt. Benedikt XVI. verwies auf Ungerechtigkeiten und Gewalt und auf die
Situation der Flüchtlinge in Darfur und der kongolesischen Provinz Nord-Kivu. Christus
möge in die Flüchtlingslager kommen, zu den Drogenkonsumenten oder „zu den Reichen,
die Gott vergessen haben“.
Ausgangspunkt war die Katechesereihe zu Leben und
Lehre des Apostels Paulus. Zum Thema „Wiederkunft des Herrn und das ewige Leben“ sagte
der Papst auf Deutsch:
„Die Paulusbriefe spiegeln diesbezüglich die verschiedenen
Haltungen unter den ersten Christen wieder: Für manche stand die Parusie, das Kommen
Christi in Herrlichkeit, unmittelbar bevor, andere waren überzeugt, dass dazu zunächst
eine Reihe von tragischen Ereignissen auftreten musste. Durch diese unterschiedlichen
Interpretationen wollen wir uns aber nicht zu kalendarischen Voraussagen verleiten
lassen, die am Wesentlichen, das heißt, an Christus und seinem Heilswerk in uns, vorbeigehen.
Vielmehr sollen wir erkennen, dass wir in einer ,Zwischenzeit’ leben, in der die durch
das Kreuz und die Auferstehung Christi bewirkte Erlösung bereits erfolgt ist, aber
unser neues Leben in Christus erst zur Vollkommenheit gelangen muss. Das verleiht
der Existenz der Christen eine Spannung auf die Zukunft, auf die Ewigkeit hin. Unser
Leben geht nicht ins Leere. Das Ziel vor Augen, strecken wir uns vielmehr voll Hoffnung
nach dem Siegespreis aus, den Gott uns in Jesus Christus schenkt (vgl. Phil 3,14).“
Vor
15.000 Pilgern auf dem Petersplatz grüßte Benedikt in neun Sprachen und spendete den
Segen.
„Christus, dessen Kommen wir erwarten, stärke in uns die Hoffnung
auf das ewige Leben, die all unserem irdischen Tun und Streben eine neue, entscheidende
Perspektive verleiht. Der Herr segne und behüte euch und eure Lieben!“