Von den beiden in
Kenia verschleppten Ordensfrauen fehlt weiterhin jede Spur. Die Italienerinnen wurden
am Montag entführt und in das benachbarte Somalia verschleppt. Laut Berichten von
Behörden und Augenzeugen wurden sie in ein von militanten Islamisten beherrschtes
Gebiet gebracht. Das italienische Außenministerium richtete derweil einen Krisenstab
ein. Auch die Päpstliche Nuntiatur in Kenia hat sich eingeschaltet. Das bestätigt
Nuntius Alain Paul Lebeaupin gegenüber Radio Vatikan:
„Wir sind sehr besorgt.
Es ist nämlich das erste Mal, dass so eine Entführung in Kenia passiert. Im Augenblick
haben wir leider nicht viele Informationen und Nachrichten erhalten. Wir wissen nur,
wie die Entführung stattgefunden hat. Wir sind auch besorgt, dass das Verhältnis mit
den Muslimen hier beeinträchtigt werden könnte. Das wollen wir auf jeden Fall vermeiden.
Es gab bei uns keine Schwierigkeiten, was das Zusammenleben mit den Muslimen betrifft.“
Die
Nonnen wurden den Angaben zufolge aus ihrem Haus in der Ortschaft El Wak entführt.
Sechs Bewaffnete hätten eine Handgranate geworfen und auf Polizisten geschossen, berichtete
ein örtlicher Helfer. Sie seien dann mit den Nonnen in Richtung Grenze gefahren. Was
in Kenia erstmals geschehen ist, gehört in Somalia fast zum Alltag: Die katholische
Kirche ist dort schon wiederholt Ziel von Angriffen geworden.