2008-11-10 14:52:12

Dem. Rep. Kongo: Kirche ist besorgt


RealAudioMP3 Die Kirche in der Demokratischen Republik Kongo ist besogt: Trotz der internationalen Friedensbemühungen war es am Wochenende erneut zu Kämpfen zwischen Tutsi-Rebellen und Regierungstruppen gekommen. Die UNO wirft den Milizen Kriegsverbrechen vor. Mehrere Hunderttausend Kongolesen sind weiterhin auf der Flucht.

Die südlichen Staaten Afrikas haben sich nun dazu entschlossen, Friedenstruppen in die Demokratische Republik Kongo zu entsenden. Der kongolesische Rebellenführer Laurent Nkunda warnte aber die Friedenstruppen davor, sich auf die Seite der Regierungstruppen zu schlagen. Ob die afrikanischen Friedenstruppen ihren Einsatz im Kongo unter UNO-Mandat ausführen werden, ist unklar.

Der Erzbischof von Kinshasa, Laurent Monsengwo Pasinya, hatte Europa zum Eingreifen im Kongo aufgerufen:

„Ein wichtiger Aspekt betrifft die Rolle der Vereinten Nationen: Die UNO sollte neue Soldaten in das Land schicken und ihnen modernes Material zur Verfügung stellen, um ein Ende der Kämpfe zu erreichen. Die bisherigen UNO-Soldaten, die seit 10 Jahren im Kongo stationiert sind, arbeiten nicht effektiv. Deshalb sollten vor allem die EU und die USA mithelfen und der UNO ihre Ressourcen zur Verfügung stellen.“

Monsengwo arbeitete früher in Kisangani – einer Stadt, die in unmittelbarer Nähe des jetzigen Konfliktgebiets liegt. Er kennt die Situation und warnt vor einer Balkanisierung des Landes.

„Alle bisherigen Abkommen wurden nicht eingehalten. Die Grundlage für einen dauerhaften Frieden liegt aber darin, zu seinen Unterschriften zu stehen. Es ist eindeutig, dass die Kämpfe im Osten des Landes wegen der dort vorhandenen Rohstoffe geführt werden. Nötig ist deshalb, die Nutzung der Ressourcen gemäß internationalem Recht verbindlich zu regeln. Ansonsten bleiben auch weitere Friedenskonferenzen reine Kosmetik.“

Hintergrund für das Agieren Nkundas in der Provinz Nord-Kivu sind die ungelösten ethnischen und politischen Fragen, die die Region seit knapp fünfzehn Jahren zu einem Pulverfass in Afrika machen. Die UNO will verhindern, dass die Kämpfe sich erneut zum Krieg ausweiten.

(rv/reuters 10.11.2008 mg)








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