Die Kirche in der
Demokratischen Republik Kongo ist besogt: Trotz der internationalen Friedensbemühungen
war es am Wochenende erneut zu Kämpfen zwischen Tutsi-Rebellen und Regierungstruppen
gekommen. Die UNO wirft den Milizen Kriegsverbrechen vor. Mehrere Hunderttausend Kongolesen
sind weiterhin auf der Flucht.
Die südlichen Staaten Afrikas haben sich nun
dazu entschlossen, Friedenstruppen in die Demokratische Republik Kongo zu entsenden.
Der kongolesische Rebellenführer Laurent Nkunda warnte aber die Friedenstruppen davor,
sich auf die Seite der Regierungstruppen zu schlagen. Ob die afrikanischen Friedenstruppen
ihren Einsatz im Kongo unter UNO-Mandat ausführen werden, ist unklar.
Der Erzbischof
von Kinshasa, Laurent Monsengwo Pasinya, hatte Europa zum Eingreifen im Kongo aufgerufen:
„Ein
wichtiger Aspekt betrifft die Rolle der Vereinten Nationen: Die UNO sollte neue Soldaten
in das Land schicken und ihnen modernes Material zur Verfügung stellen, um ein Ende
der Kämpfe zu erreichen. Die bisherigen UNO-Soldaten, die seit 10 Jahren im Kongo
stationiert sind, arbeiten nicht effektiv. Deshalb sollten vor allem die EU und die
USA mithelfen und der UNO ihre Ressourcen zur Verfügung stellen.“
Monsengwo
arbeitete früher in Kisangani – einer Stadt, die in unmittelbarer Nähe des jetzigen
Konfliktgebiets liegt. Er kennt die Situation und warnt vor einer Balkanisierung des
Landes.
„Alle bisherigen Abkommen wurden nicht eingehalten. Die Grundlage
für einen dauerhaften Frieden liegt aber darin, zu seinen Unterschriften zu stehen.
Es ist eindeutig, dass die Kämpfe im Osten des Landes wegen der dort vorhandenen Rohstoffe
geführt werden. Nötig ist deshalb, die Nutzung der Ressourcen gemäß internationalem
Recht verbindlich zu regeln. Ansonsten bleiben auch weitere Friedenskonferenzen reine
Kosmetik.“
Hintergrund für das Agieren Nkundas in der Provinz Nord-Kivu
sind die ungelösten ethnischen und politischen Fragen, die die Region seit knapp fünfzehn
Jahren zu einem Pulverfass in Afrika machen. Die UNO will verhindern, dass die Kämpfe
sich erneut zum Krieg ausweiten.