Im Leipziger Stadtzentrum wird ab 2010 der größte katholische Kirchenneubau Ostdeutschlands
nach der Wende errichtet. Das Projekt habe die volle Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz,
erklärte der zuständige Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, am Montag vor
Journalisten. Die Propsteigemeinde veranschlagt für den Ersatzbau ihres baufälligen
Gotteshauses mindestens zehn Millionen Euro. Dafür wird Anfang Februar bundesweit
in den katholischen Gottesdiensten gesammelt. Oberbürgermeister Burkhard Jung sagte,
das nahe dem Neuen Rathaus geplante Gotteshaus solle eine städtebauliche Wunde schließen.
Auf dem unbebauten Grundstück an der Nonnenmühlgasse erwarte er ein „architektonisches
Geschenk“ an die 500.000-Einwohner-Stadt. Das evangelische Stadtoberhaupt sicherte
dem Projekt vorbehaltlose Unterstützung zu. Bischof Reinelt betonte, entstehen
solle auch „die erste komplett umweltgerechte Kirche Deutschlands“. Die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt werde mithelfen, bei dem Projekt den aktuellen Stand ökologischer Technologie
zu berücksichtigen. Mit seinem Standort in der Innenstadt soll der Kirchenbau den
Anspruch der Leipziger Katholiken auf Mitgestaltung der Gesellschaft zum Ausdruck
bringen, so der Bischof. Leipzig sei die einzige deutsche Metropole, in deren Zentrum
es seit dem Zweiten Weltkrieg kein katholisches Gotteshaus gebe. Die frühere Propsteikirche
wurde 1943 durch Bomben zerstört. Derweil hat Sachsen jetzt auch das erste ostdeutsche
Denkmal für den verstorbenen Papst Johannes Paul II. Die Bronzestatue wurde am Freitag
Abend auf dem Gelände des Klosters Marienthal eingeweiht. Es ist deutschlandweit das
vierte Monument, das an den Papst aus Polen erinnert.